Hymn - Breach Us
Review
Natürlich fällt auch hier gleich der Vergleich mit MANTAR. HYMN aus Norwegen sind ebenfalls zu zweit und bestehen aus singendem Gitarristen und Schlagzeuger und die Musik geht in eine ähnliche Richtung. Auch wenn die Bremer im Beipackzettel nicht explizit genannt werden, muss man unwillkürlich an sie denken, wenn HYMN auch erwähnen, dass sie sich auf der Bühne und im Studio gegenüberstehen.
HYMN sind nicht MANTAR
HYMN haben sich 2011 in Oslo gegründet, ein Jahr vor MANTAR übrigens, und bestehen aus Markus Støle am Schlagzeug und dem singenden Gitarristen Ole Rokseth. Während das Debüt “Perish” bei Svart Records erschienen ist, kommt “Breach Us” über Fysisk Format. Ein Label, das vom ehemaligen ÅRABROT Musiker Kristian Kallevik gegründet worden ist. ÅRABROT? Ja, auch wieder so ein obskures Duo.
Während IRON MAIDEN drei Gitarristen benötigen, türmen HYMN mit nur einer Gitarre Riffberge auf und erinnern dabei stark an HIGH ON FIRE und Matt Pikes Riffgewalt. Man kann sie teilweise in die Stoner-, teilweise in die Doom-Schublade stecken, aber immer in die Sludge-Ecke. Dreckig klingt nicht nur die Gitarre, sondern auch Rokseths Gesang, der meistens herausgeschrien wird.
Bei vier Songs zu 38 Minuten Spielzeit bleibt viel Zeit für ausladende instrumentale Parts, die bei “Exit Through Fire” auch mal an QUEENS OF THE STONE AGE erinnern. Hier überzeugt das junge Duo auch mit dem Songwriting, langatmig und uninteressant werden die Songs zu keinem Zeitpunkt. HYMN breiten eher wie auf “Perish” den vom Kollegen Wolfsbrunn erwähnten “Klangteppich mit den minimalsten Mitteln” aus.
“Breach Us” ist ein Nischenprodukt
Trotz alledem ist “Breach Us” ein Nischenprodukt. Die Scheibe geht nicht schnell ins Ohr und hat auch Mühe, sich da festzukrallen. Man muss schon etwas Zeit aufwenden, um mit ihr warm zu werden. Doch sagt nicht, ihr hättet von nichts gewußt, wenn HYMN plötzlich den Weg von MANTAR gehen und durchstarten.