Hydrogyn - Deadly Passions

Review

HYDROGYNs Erstling „Bombshell“ entwickelte sich im Heimatland U.S.A. zu einem Chart-Erfolg. Entsprechend hohe Erwartungen bringt man nun dem Zweitwerk „Deadly Passions“ entgegen. Genaugenommen haben es sich HYDROGYN mit dem unerwarteten Erfolg des ersten Longplayers nicht leicht gemacht und die Messlatte selbst ziemlich hoch gelegt.

Ich persönlich kenne „Bombshell“ nicht, kann also ohne Vergleichs-Druck an diese Rezension gehen. Ich muss allerdings gestehen, dass mir „Deadly Passions“ keine Entzückungsschreie entlockt. Zugegeben, es ist knackiger Hard Rock (oder, wenn man kleinlich sein will: Heavy Rock), doch aus der Masse der Veröffentlichungen in dem Genre ragt es meiner Ansicht nach nicht sonderlich heraus.

Einige Kompositionen gehen gut ins Ohr – bei mir besonders die kraftvollen Nummern „Rejection“ und „You Oughta Know“ -, doch es gibt auch Lückenfüller, die ohne nennenswerte Eindrücke aus den Boxen plätschern.
Frontfrau Julie Westlake hat eine variable Stimme. Sie erinnert mich ein wenig an eine Mischung aus Lee Aaron bei den melodischeren Abschnitten und Doro, wenn eine ordentliche Rockröhre gefragt ist. Lediglich die Ausdruckskraft könnte noch etwas intensiver sein. Die instrumentelle Umsetzung der Stücke ist in Ordnung, woran es noch hapert ist das Songwriting. Einige Kompositionen scheinen einfach nicht bis ins letzte Detail ausgefeilt. Auch in Punkto Eingängigkeit hätte man hier und da noch Hand anlegen können.

„Deadly Passions“ ist ein knapp überdurchschnittliches Heavy Rock-Album, das im übersättigten Markt einen schweren Stand haben dürfte. Ich könnte mir vorstellen, dass es durch die stilistische Ausrichtung in Amerika ein wenig besser ankommen wird als in Europa. Auf der angegebenen Myspace-Seite können Interessierte reinhören.

13.06.2008
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