Hybrid Sheep - Free From The Clutches Of Gods

Review

HYBRID SHEEP hinterlassen mit ihrem Album „Free From The Clutches Of Gods“ keinen schlechten Eindruck. Das liegt daran, dass die Franzosen ihre Interpretation von melodischem Deathcore handwerklich sehr gut beherrschen und den Pig Squeals-Joker wirklich nur dann ziehen, wenn es tatsächlich nötig ist. Das Genre krankte 2014 besonders an schlechtem Songmaterial, zumindest in der ersten Hälfte können HYBRID SHEEP dem positiv entgegenwirken.

Auch wenn oft die Brachialität dominiert, so hat sich doch in jedem der 10 Lieder mindestens eine hymnische Melodie versteckt oder irgendwo kommen unvermittelt doppelläufige Leads um die Ecke, die das Material enorm pimpen. In knappen vierzig Minuten Spieldauer leisten sich HYBRID SHEEP keinen nennenswerten Hänger und halten die Dynamik ansprechend hoch, stapeln verschnörkelte Gitarrenmelodien auf ihren rasanten, kargen Deathcore und begeistern durch vielseitiges Taktgefühl. Ein weiteres Plus sind die tieftraurigen Momente, in denen HYBRID SHEEP gekonnt Weite aufbauen („System Is Crumbling“ und Teile von „Plague Of Locusts“) und den Bass präsent knurren lassen. Ganz selten wird zu deutlich, woher die Band ihre Inspiration hat, dann allerdings handelt es sich wirklich um Augenblicke, die nie den kompletten Song tragen. Zum Ende hin geht den Franzosen allerdings auch etwas die Eingängigkeit aus und „Free From The Clutches Of Gods“ tendiert leider gen Mittelmaß. Die flinken Finger sind dann nicht mehr ganz so imposant und die erste Hälfte des Albums wird aufgewärmt aufgetischt.

Bemerkenswert an „Free From The Clutches Of Gods“ ist aber trotzdem, dass HYBRID SHEEP trotz feststehender Basis, sehr beweglich sind. So wird in „From Stupid To Putrid“ im Groove Metal gewildert, es gibt thrashige Parts, nackendrückendes Death-Metal-Riffing und auch einige heftig stoßende Hardcore-Szenen. Das hält die Platte frisch und rechtfertigt letztendlich auch die aufgerundete 6,5 Punkte-Wertung. Fans von THE BLACK DAHLIA MURDER oder ALL SHALL PERISH sollten trotzdem hier der Bandcamp-Seite von HYBRID SHEEP einen Besuch abstatten.

21.12.2014
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