Was ist das: weiße Basketballstiefel, Bermudashorts, Skateboards, Ed Repka-Cover und ein quietschgrünes, symmetrisches Cover. Naaa? Korrekt, der Leser hat 100 Metalpunkte: Thrash Metal ist die richtige Antwort! Selbigen zelebrierend, ballern die fünf Italiener auf ihrem zweiten Album ohne Rücksicht auf Verluste 43 Minuten lang dermaßen unerbärmlich drauf los, dass jede einzelne Faser der Nackenmuskulatur nach diesem Crash-, pardon, Thrashkurs bis an die Grenzen der Belastbarkeit strapaziert wird. Muskelkater guaranteed!
Wer bei den Frühphasen solcher Bay Area-Veteranen wie EXODUS, TESTAMENT, FORBIDDEN, METALLICA, ANTHRAX, ABATTOIR und wie sie alle heißen (beziehungsweise hießen) schon Frühlingsgefühle bekommt, bei dem rappelt es höchstwahrscheinlich auch beim Genuss von „And The Worst Is Yet To Come“ ordentlich in der Unterbuchse, denn HYADES knüpfen stilistisch genau dort an und zocken die zu 99 Prozent unverfälschte reine Lehre mit dermaßen viel Frische und Enthusiasmus, wie man sie post millenium nur noch seltenst erlebt – schon mal gar nicht von den überlebenden Legenden. Ganz dezent dosierte, moderne Grooves – bestenfalls eine Messerspitze voll – geben dem Rundling einen zeitgemäßen Anstrich, ohne dass die HYADES’sche Musik auch nur in die Nähe irgendwelcher Modeströmungen gerät.
Schädelspalterriffs en masse, geile Soli, energiegeladenes Drumming, ein knackiger Bass, Marco Colombos helle und aggressive Stimme, kultige Backing-Shouts, teils sozialkritisch-politische, teils spaßige Texte, stets mit Grips in der Birne – Thrasher-Herz, was willst du mehr? Vergesst die letzten Outputs wiedererstarkter Bay Area-Verfechter, denn HYADES moshen und thrashen so ziemlich alles über den Haufen, was sich ihnen in den Weg stellt. Ja, liegt die Bay Area denn neuerdings in Italien?
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