Hunted - Welcome The Dead

Review

Natürlich ist ein Cover-Song immer auch eine Verbeugung vor den Original-Interpreten. Und dass NEVERMORE einer der wichtigsten Einflüsse für HUNTED gewesen sein dürften, ist auch auf dem restlichen Album unüberhörbar. Dennoch stellt sich die Frage, wer dieses Remake des großartigen „The Heart Collector“ wirklich braucht, das dem genialen Stück einerseits in keinste Weise eine neue Facette hinzuzufügen versucht, bei der spieltechnischen Umsetzung aber andererseits auch deutlich hinter dem Original zurückbleibt.

Doch warum wird hier an so prominenter Stelle überhaupt der Bonus-Track von HUNTEDs selbsproduziertem „Welcome The Dead“-Album diskutiert? Sicher nicht, weil die Frankfurter Allgemeine Zeitung genauso wenig gute Ansätze für einen Einleitungstext zu diesem Review zu bieten hatte wie mir selbst einzufallen vermochten, sondern vielmehr weil die Fremdkomposition in Sachen Songwriting leider das einzig wirklich gute Lied auf diesem Album ist. Dabei hat das Album sowohl technisch als auch im Hinblick auf Einzelriffs und Melodien einiges zu bieten. Es gelingt der Band nur nicht, daraus ein ansprechendes Gesamtpaket zu zimmern.

Vieles auf „Welcome The Dead“ bleibt Stückwerk. Die sieben Eigenkompositionen (neben der erwähnten Cover-Version erhöhen ein Intro und ein halbminütiges Zwischenspiel die Songzahl auf zehn) vereinen Progressive-Elemente mit traditionellem, NWoBHM-verdächtigem Heavy-Metal und erinnern dadurch an eine etwas altmodischere Variante von NEVERMORE. Für wen das interessant und spannend klingt, der kann hier durchaus ein Ohr riskieren, für eine Kaufempfehlung fehlt es aber noch an runderen und zwingenderen Songstrukturen.

18.02.2011
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