Hundredth - Free
Review
Das Genre des Melodic Hardcore erlebt aktuell im Fahrwasser von Bands wie ARCHITECTS und THE GHOST INSIDE einen enormen Aufschwung. IN HEARTS WAKE, HEART IN HAND, und wie sie alle heißen, treffen scheinbar einen Nerv. HUNDREDTH aus South Carolina, nicht zu verwechseln mit dem Hamburger Elektropop-Duo namens HUNDREDS, existieren bereits seit 2008 und veröffentlichten im Juni ihr drittes Studioalbum mit dem kurzen und knappen Titel „Free“.
„Free“ sieht vom Cover her schon einmal so überhaupt nicht nach einem Hardcore-Album aus. Verwaschene pinke und violette Farbtöne und der einfache Schriftzug darüber erinnern eher an eine stilbewusste Indie-Rock-Band – doch weit gefehlt: Chadwick Johnson schreit aus tiefster Seele über zehn melodische, aber stellenweise auch ordentlich nach vorne gehende Tracks („Break Free“, „Isolation“), neben den oben genannten Referenzen erinnern HUNDREDTH dabei nicht selten an eine härtere Version von COMEBACK KID.
Schlecht ist daran nichts. Songs wie „Inside Out“ verbinden gekonnt brutale Verse mit hymnischen Refrains, richtige Durchhänger gibt es eigentlich nicht. Woran die Scheibe krankt – und das gilt gleichermaßen für einen Großteil der Genre-Kollegen – ist eine gewisse Profillosigkeit und die sich im Laufe der Spielzeit einstellenden Abnutzungserscheinungen. Nach dem fünften Breakdown-Part wünscht man sich sehr bald mal ein paar abwechslungsreichere Songstrukturen, Johnson klingt emotional, brutal, irgendwann aber auch einfach eindimensional. Nichtsdestotrotz ist „Free“ Genrekost auf hohem Niveau, die vollkommen zu Recht ihre Abnehmer finden wird und sich nicht vor den Vorreitern der Szene verstecken muss. Es bleibt zu hoffen, dass diese Band einen Weg findet, sich mit zukünftigen Alben von der übersättigten Szene abzugrenzen.
Hundredth - Free
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hardcore, Metalcore, Modern Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 30:57 |
Release | |
Label | Hopeless Records |
Trackliste | 01. /// 02. Unravel 03. Inside Out 04. Break Free 05. Isolation 06. Beggar 07. See Beyond 08. Daze 09. Reach 10. Delusion 11. Burdens |