Mit HUMINOITA haben wir mal wieder einen Exoten auf dem Rezensierteller. Oberflächlich kann man die Musik der Band als Post Rock betiteln, doch diese Umschreibung wird den Musikern nicht gerecht, erweisen sie sich doch als experimentierfreudig, ausgefallen, verspielt und geizen nicht mit Elementen aus Stoner Rock und Jazz.
Der Opener „The Sheriff“ leitet das Album mit einem schönen, akustischen Part ein, bis nach etwa einer Minute der tolle Klargesang einsetzt. Der Gesang hält sich das ganze Album über eher im Hintergrund und gibt der Instrumentenfraktion ein Fundament, auf welchem sie sich austoben kann. Ab Mitte des Songs startet ein punktgenau gespieltes Solo, welches – und hier kommt das Exotische ins Spiel – alsbald von einem Saxophon abgelöst wird. Überraschenderweise fügt sich dieses Instrument nebst Keyboard und Gitarren super in den Gesamtsound von „All Is Two“ ein und gibt dem Album einen „jazzigen“ Anstrich. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, klingt in meinen Ohren aber stimmig und passend.
Weiter geht es mit „Hymn 23“: Der Song startet mit einem Keyboardsolo, das von einem ruhigen und sanften Bassriff begleitet und kurz darauf von der Gitarre abgelöst wird. Anschließend werden HUMINOITA deutlich vertrackter und zeigen, warum ihre Musik im Post-Rock-Bereich anzusiedeln ist. Ein düsteres Riff dominiert die Mitte des Songs und wird stimmig bis zum famosen Ende durchgezogen.
„All Is Two“ ist ein Album, welches von durchdachten und stimmigen Post-Rock-Arrangements geprägt ist und mit seiner ausgefallenen Instrumentalisierung, sowie dem tollen Gesang punkten kann. Insgesamt sind HUMINOITA nichts für jeden und „All Is Two“ kommt im Sonnenuntergang auf der Wiese sicher besser rüber, als bei 30 Grad auf der Autobahn. Dennoch liegt uns hier ein tolles Album vor, das ein paar Anläufe braucht, um damit warm zu werden.
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