Humanizzed - No Pain - No Glory

Review

Anno 2012 debütierten HUMANIZZED aus Stuttgart mit ihrer 3-Track-EP “First Mention” nur ein Jahr nach der Bandgründung und konnten bei unserem ehemaligen Mitarbeiter Walter immerhin sechs Punkte abstauben. Mit “No Pain – No Glory” schickt das Quintett um Gitarrist Timo Nemitz nun seinen ersten Longplayer ins Rennen. Viel verändert hat sich in den zwei Jahren zwischen den beiden Veröffentlichungen auf musikalischer Ebene nicht.

HUMANIZZED spielen immer noch Musik, die sich irgendwo zwischen traditionellem Heavy Metal und klassischem Hard Rock einpendelt. Damit erfinden sie das Rad logischerweise nicht neu, befinden sich auf der anderen Seite aber in ziemlich guter Gesellschaft. Allerdings ist auch das genau die Krux an “No Pain – No Glory”. Die Platte klingt eher altbacken denn frisch und hinkt auch qualitativ hinterher, was sich in verschiedenen Faktoren äußert. Zum einen kommen die Riffs und Akkordfolgen der beiden Gitarristen völlig ohne Esprit und Wiedererkennungswert daher. Gleiches gilt für das Schlagzeugspiel von Drummer Marc Saint, der es, obwohl Eigentümer einer Musikschule, auf “No Pain – No Glory” verpasst nachhaltige Akzente zu setzen. Da hätte man definitiv mehr erwarten dürfen. Sänger Postel kann hingegen mit einer angenehm rauen Stimme überzeugen, könnte aber gerne noch ein wenig variabler damit umgehen. Zum anderen ist das vorrangige Problem der zehn Songs aber, dass HUMANIZZED nicht in der Lage sind unterhaltsame Songs zu schreiben. Sich ständig wiederholende Refrains (“New Millenium”) haben beispielweise noch nie dazu beigetragen einen Song aufzuwerten. Hinzu kommt, dass eine vom Text her recht aggressive Nummer wie “The Slasher” musikalisch völlig zahm daher kommt und in keiner Weise die lyrische Intention untermalen kann. Ein anderes Beispiel ist “Lost Soldier”, das kommt viel zu zahnlos aus den Boxen und den Hörer höchstens mit einem Schulterzucken zurück lässt. Das haben ähnlich gelagerte Acts schon wesentlich besser hinbekommen. Hier wird wieder das Problem der mangelnden Spannung auf “No Pain – No Glory” deutlich: HUMANIZZED schaffen es nicht, ihren Songs in irgendeiner Form packende Spannungsbögen zu verleihen, was das Gros der Songs ohne Umwege in die Belanglosigkeit katapultiert.

Liest sich hart, ist aber so. Länger als die Dauer des jeweiligen Songs bleibt nichts von “No Pain – No Glory” hängen. Viel länger verweilt auch der Tonträger nicht im Player. HUMANIZZED müssen kompositorisch noch ganz viel Holz nachlegen, sonst verschwindet man ganz schnell wieder in der Versenkung.

03.09.2014

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