„Being boiled“, „Don´t you want me“, „Human“ – wohl jeder erinnert sich noch an die Kulthits von Human League. 1977 gegründet, erlebte die Band um Phil Oakey in den 80ern ihren Höhepunkt und ist mit Sicherheit zu den Wegbereitern des modernen Elektro-Pop zu zählen. Ende der 80er wurde es dann deutlich ruhiger um die Band und auch der Comebackversuch im Jahr 1990 mit dem Album „Romantic ?“ ging völlig in die Hose. Viele dachten nun, dass dies das Aus für Human League sei, doch fünf Jahre später meldeten sich Oakey & Co mit „Octopus“ wieder zurück. In den folgenden Jahren gingen die Lichter dann wieder aus und obwohl nie etwas über eine Auflösung der Band bekannt wurde, glaubte kaum jemand, dass nach sechs Jahren Human League wieder zurückkehren werden. Nun ist es aber doch geschehen, denn mit ihrem neuen Album „Secrets“ melden sich Phil Oakey, Susanne Sulley und Joanne Catherall wieder zurück. Markenzeichen damals wie heute ist die Mischung aus elektronischen Rhythmen, poppigen Melodien sowie dem charismatischen Gesang von Phil Oakey unterstützt von seinen Mädels. Auch auf „Secrets“ hat sich nicht viel verändert – der alte Sound der 80er, dazu ein paar moderne Klänge und fertig ist das neue Human League-Album. „Secrets“ ist meiner Meinung nach jedoch leider etwas arm an Höhepunkten. Es müssen ja nicht gleich neue Kulthits aus dem Ärmel gezaubert werden, trotzdem fehlt dem Album der letzte Kick. Gelungen und nett anzuhören ist auf jeden Fall die Vorab-Maxi „All I ever wanted“ – ein typischer Human League-Song. Auch bei „Reflections“ und „Shameless“ beweisen Human League, dass sie noch nicht zum alten Eisen zählen. Der Rest ist schlicht und ergreifend „Durchschnitt“ – es haut einen nicht aus den Socken, schlecht isses aber auch nicht. Nervtötend und musikalisch völlig belanglos sind jedoch die zahlreichen kurzen Instrumentalstücke, die dem Album auch zu den insgesamt 16 Tracks verhelfen. Human League sind wieder da – ob sie mit „Secrets“ jedoch an die Erfolge früherer Zeiten anknüpfen können bleibt abzuwarten. Macht Euch einfach selbst ein Bild mit dem Video zu „All I ever wanted“ (Link).
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