Human Bloodfeast - She Cums Gutted

Review

Als reichlich infantil empfinde ich das Cover von HUMAN BLOODFEASTs neuer Schlachtplatte „She Cums Gutted“. Zumindest ist beim Layout, und Titeln wie „Perverse Lust“, „Dead Body Sodomy“ oder „Schizophrenic Butchering“ schnell klar, wohin die musikalische Reise geht: ins Land der technisch-groovig-brutalen Blast-Kapellen, nach Florida, zu Veteranen wie den Genre-Vätern CANNIBAL CORPSE oder DYING FETUS.
Wenig innovativ, aber technisch durchaus sauber können HUMAN BLOODFEAST mit den gängigen Trademarks punkten: groovig-brutale Blasts, garniert mit derb-gurgeligen Growls, angereichert mit technisch-orientierter Gitarrenarbeit, lieblich verpackt in eine druckvolle und saubere Produktion. Unverzichtbar natürlich auch Filmsamples (sehr geil: Götz Georges „Der Totmacher“-Sample) und ein ausgeprägter Hang zu Blut und Gedärmen.
Die Texte sind oberflächlich ausgefallen und besitzen einfach nicht die Prägnanz und Sprachgewalt eines englischen Muttersprachlers. „Versteht man doch eh nicht“, erwidert der Kritiker. Hmm, Einwand wird stattgegeben. Thematisch gibt es altbekanntes Misch-Gehacktes: Elf Lieder über Amputation, Verrottung, Sodomie und andere gesellige Freizeitgestaltungsmöglichkeiten.

Ja, HUMAN BLOODFEAST haben ihre Death-Metal-Hausaufgaben gemacht, die Nordhessen liefern mit ihrem Zweitwerk „She Cums Gutted“ eine blutige Death Metal-Scheiblette amerikanischer Prägung ab, mit der man sich nicht hinter der internationalen Konkurrenz verstecken muss. Aber mehr ist leider auch nicht drin. Es fehlt das gewisse Etwas an Innovation, um aus der Masse herauszuragen. Es fehlt der Schuss Genialität, um in einer Stilrichtung, in der alles schon gesagt wurde, trotzdem zur Geltung zu kommen.
Das Basiswissen haben HUMAN BLOODFEAST allemal und mit „She Cums Gutted“ ein gutes und kurzweiliges Album abgeliefert. Alles Gründe für Liebhaber von brutalem Death Metal mal ein Ohr zu riskieren.

09.05.2007
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