Hulkoff - Ragnarök

Review

Soundcheck Oktober 2021# 27

Hinter dem Namen HULKOFF verbirgt sich Pär Hulkoff, der Frontmann der schwedischen Industrial-Formation RAUBTIER. Die Band erarbeitete sich einen größeren Bekanntheitsgrad im Fahrwasser von SABATON, deren Supportband RAUBTIER waren.

Musikalisch gibt es allerdings weniger Parallelen. Diese sind eher im militärischen Gefilden zu finden: Pär Hulkoff war als Infanterist in der schwedischen Armee aktiv. Nebenher liefert Hulkoff in unregelmäßigen Abständen Solowerke. Der aktuelle Output nennt sich „Ragnarök“ und kommt als Doppelalbum um die Ecke.

„Ragnarök“ – ein Doppelalbum des Fronters von RAUBTIER

Nach „Pansarfolk“ (2020) und „Kven“ (2017) folgt  „Ragnarök“. Bei dem Titel ist klar, worum es geht: Die Band besingt Wikingergeschichten und nordische Mythologie. Das Doppelalbum ist ein Werk, auf dem jeder Song in zwei Versionen angeboten wird. HULKOFF hat anscheinend bei OPETH und „In Cauda Venenum“ abgekupfert und eine englische und eine schwedische Version von „Ragnarök“ produziert.

Das Intro „Sigrgaldr“ bedient mit Schlachtengetrommel und Wikingerchören jedes Klischee. „Holmgång“ beglückt den Hörer mit einfach gestrickter, in Richtung Industrial tendierender Musik, welcher die Band folkloristische Elemente und ein wenig Power Metal im SABATON-Style beimischt.

„Vápnum“ liefert einen Schunkelrefrain zum bisherigen Genremix, „Ulfhednar“ könnte ohne den Industrial-Metal-Part als Humpta-Track durchgehen, die elektronischen Spielereien im hinteren Teil geben der Nummer den Rest.

Ob „Hardrádi“, welches mit russischer Folklore und Synthesizer-Klängen gemixt wird, oder „Till Valhall“: Die Ausrichtung ist Song für Song ähnlich zwischen SABATON-Mitsing-Refrain, Wikinger-Folk, Industrial und elektronischem Synthesizer.

HULKOFF fordern Wikinger zum Mitsingen und Tanzen auf

TURMION KÄTILÖT trifft auf SABATON und RAMMSTEIN und wird einmal durch den Fleischwolf gedreht. Der Hauptmann Feuerschwanz sorgt anschließend für die Verzierung. Die Tracks haben immer einen ähnlichen Mix, mal etwas mehr RAMMSTEIN und SABATON („Jörmungand“), mal etwas mehr FEUERSCHWANZ und TURMION KÄTILÖT („Ulfhednar“). Ein eingängiger Refrain ist in jedem Song gesetzt, die restlichen Zutaten variieren. Hauptsache tanzbar und gut zum Mitgrölen geeignet ist die Maxime von HULKOFF.

Die Band liefert zu wenige musikalische Argumente, um sich aus der Masse der Veröffentlichungen abzuheben. HULKOFF werden mit „Ragnarök“ kaum mehr als die Opener-Rolle bei der nächsten Wikingerparty übernehmen.

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15.10.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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