Orkan - Element

Review

Drei Jahre ist es still gewesen um die Norweger ORKAN. Verschiedene Erkrankungen haben ihren Pfad immer wieder mit rauen Steinen gepflastert. Diesen Herbst kämpfen sie sich jedoch mit ihrem dritten Album “Element“ zurück ins Leben und beweisen einmal mehr, wie fundiert und feinsinnig Black Metal sein kann. Mit von der Partie ist auch Gitarrist und Projektgründer Gjermund Fredheim von Taake.

ORKAN präsentieren eine Hommage an die Natur

Dass sich zum neuen Album jemand Gedanken gemacht hat, zeigt allein schon die Namensgebung der Songtitel – mit Titeln wie “Eiskalt“ , “In Flammen sollst du altern“ und “Gegenströmung“ wird das Konzept der Platte klar: Inhaltlich geht es um die unerbittliche Kraft der vier Elemente und die wilde Schönheit der norwegischen Landschaft.
Kalt und stürmisch steigen die Norweger ein und fegen mit eisigen Vocals durch Mark und Bein, bevor sie beim zweiten Song mit wärmeren Klängen und melodischen Passagen auftauen. Die Temperaturschwankungen sind im weiteren Verlauf immer wieder spürbar. Frostige Sound-Räume werden mithilfe von Hall und Tempo hochgezogen, natürliche Flüsse hingegen mit eingängigen Riffs und wenig Geschwindigkeit.
Das melancholische Schlusslicht bildet “Heim“. Akustische Klänge salben zunächst ganz ohne Drums die Ohren, welche zuvor noch durch schroffe Ländereien gejagt wurden. Nach knapp viereinhalb Minuten setzt klarer Gesang ein, der mit Emotionen und Kraft fesselt.

“Element“ ist packender und lebendiger Black Metal

Mit dezenten Einflüssen von Punk, Doom und Thrash geben ORKAN jedem Song eine individuelle und deutlich hörbare Note und schaffen überdies galante Übergänge zwischen den Titeln. Besonders auffällig ist außerdem die Art des Sounds, der vor allem innerhalb der ersten Titel stark nach Underground klingt.
“Element“ ist ein Album, das mit Subtilität glänzt und ein sensibles Gehör vermutlich mehr verzaubert als eines, das eher der härteren Gangart verfallen ist.

Übrigens gehen ORKAN pünktlich zum Album-Release zusammen mit BÖLZER, ONE TAIL ONE HAND und TAAKE auf Tour. Für Deutschland sind diese Termine bestätigt:

05.10.18 WAY OF DARKNESS FESTIVAL – Stadthalle Lichtenfels
12.10.18 OBERHAUSEN – ResonanzWerk

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28.09.2018

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1 Kommentar zu Orkan - Element

  1. Schraluk sagt:

    Ich weiß, ich mache mir nie groß Freunde, wenn ich die These aufrecht erhalte, dass Norwegen musiktechnisch notorisch völlig überbewertet ist. Bin eben kein Freund der ersten Black Metal Phase. Wenn man dann noch im Vorfeld liest, dass zwei Bandmitglieder zur (Live)-Besetzung von ‚Taake‘ zählen, hat man eigentlich schon keinen Bock mehr. Was ein großer Fehler gewesen wäre. Denn. ‚Element‘ ist ein saustarkes Album geworden, mit einem ausgeprägten Natur-Cascadian- Touch, ein bisschen ‚Wildernesskings‘ und einer thrashigen Note der Marke ‚Dissection‘, alter ‚Vreid‘ und ‚Iskald‘. ‚Avmakt‘ ist ein Stück mit Suchtpotential. Überraschend geiles Teil.

    7/10