Die Death Metaller SYMBIONTIC wurden von unserem heutigen Chef mit ihrem grandiosen Debütalbum „Vaya“ (2004) vollkommen berechtigt abgefeiert. Leider sollten diesem Album keine weiteren Veröffentlichungen folgen, einige Jahre später löste die Band sich komplett auf. Wie es nunmal so läuft, verstreuten sich die Musiker von SYMBIONTIC anschließend in alle Himmelsrichtungen. Bruch im Spannungsbogen. HRAUN ist nicht das große Wiedersehen.
HRAUN gelingt die Symbiose aus Gothic, Black, Death und Doom Metal
Aber zumindest Gitarrist Marcel Schiborr und Sänger Volker Binias gehören zum letzten SYMBIONTIC-Line Up und brüteten fünfzehn Jahre später über einem etwas anderen Projekt, doomiger und mit düsterem Unterbau. Binias ist am Ende zwar nur mit einem Text auf „Black Molten Essence“ vertreten, mit Legatus von HALPHAS hat Schiborr allerdings eine interessante andere Stimme vom HRAUN-Konzept überzeugen können.
Und was ist „Black Molten Essence“ für ein unglaublicher Ritt geworden. Das Album ist brutal vielseitig, musikalisch extrem breit aufgestellt und jederzeit für eine Überraschung gut. Beispiele gefällig? „Occult Blood“ als Opener ist eine harte Gothic-Metal-Nummer mit viel Groove der alten MOONSPELL, welches vom heftig-chaotischen „Rituals“ abgelöst wird. Das anschließende „In The Pouring Rain I Lie“ ist mit seiner Mischung aus Ballade, Gothic Rock und Black Doom Metal eine Annäherung an die unvergessenen WOODS OF YPRES. Puh. Aber so geht es weiter. Die Entdeckungsreise namens „Black Molten Essence“ soll an dieser Stelle nicht durch überflüssige Exegese gespoilert werden.
HRAUN denken den Gothic Metal ganz und gar nicht barock, sondern aus der Sichtweise technisch orientierter Musik, Stichwort Death Metal. Dieser Angang lässt „Black Molten Essence“ aus der Masse vergleichbarer Veröffentlichungen hervorstechen. All dies wäre allerdings unwichtig, ohne die hohe Qualität, die HRAUN im Songwriting und der technischen Umsetzung auf die Habenseite stellen. Das Erbe von SYMBIONTIC ist auf „Black Molten Essence“ spürbar.
„Black Molten Essence“ ist nur ein Debüt…
Aber was für eins. Der deutsche Underground hat immer noch Überraschungen parat und HRAUN gehören definitiv dazu. „Black Molten Essence“ ist Pflichtprogramm für jeden Liebhaber schwarz angestrichener harter Klänge mit technischer Auslegung.
Klingt definitiv spannend und hat viele gute wenn nicht sogar sehr gute Ansätze. Die werde ich mir sicher mal im ganzen anhören… nur wann ist die frage bei der Anzahl an Neuveröffentlichungen. Es ist nicht mal halbzeit und ich hab schon (fast) den überblick verloren xD
„viel Groove der alten MOONSPELL“ klingt gerade zu magisch auf mich. Ich habe zumindest bis heute nichts vergleichbare mehr gefunden und Moonspell selbst hatten ja auch keinen Bock mehr darauf.
Was die Melodien angeht kommt mir das hier nicht ganz an die Meisterwerke von Moonspell ran, aber die Eingängigkeit muss auch nicht zwingend ein Pluspunkt sein. Bin gespannt wie das ganze Album dann klingt.
Mucke ist okay, aber der Cleangesang ist ausbaufähig, mal diplomatisch formuliert. Ansonsten wie Moonspell (egal welche Phase) kann aber muss nicht..