Hræ - Þar Sem Skepnur Reika

Review

KURZ NOTIERT

I, der alleinige Akteur hinter HRÆ, ist als Bestandteil der isländischen Szene dank Mitarbeit in der Stoner-Doom-Band NAUGHT sowie einem weiteren Soloprojekt namens ENDALOK einigermaßen erfahren und hat das vorliegende Album „Þar Sem Skepnur Reika“ im Alleingang eingetrümmert. Eigentlich schon im Februar digital erschienen, folgt der physische Release nun auf dem Fuße und via dem kolumbianischen Label Goathorned Productions.

Geboten wird Black Metal mit starkem Hang zu fieberhaften Dissonanzen. Der Gesang ist tief, bedrohlich und hallt gespenstisch durch die messerscharfen Attacken hindurch, die von der sehr organisch produzierten Gitarre serviert werden. Diese Griffigkeit verleiht der Platte eine erfrischende Direktheit. Was der Platte halt fehlt, ist etwas mehr Fokus. Besonders in der ersten Hälfte neigt „Þar Sem Skepnur Reika“ ein bisschen zum ziellosen Mäandrieren, ganz schlimm ist der zweite Track „Tungur Og Eiturský“, während die zweite Hälfte, beginnend mit „Drep“, schon deutlich bestimmter nach vorne drückt.

HRÆ legt also gut vor mit reichlich Luft nach oben. In den langatmigeren Momenten kommt es eher einer Version von DØDHEIMSGARD mit angezogener Handbremse gleich, doch wenn er die Tracks prägnant nach vorne treibt, zeigt sich das bösartige Potential hinter „Þar Sem Skepnur Reika“.

03.09.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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1 Kommentar zu Hræ - Þar Sem Skepnur Reika

  1. Coolmeise sagt:

    Leider kann ich dem Rezensenten inhaltlich nicht ganz beipflichten, denn ich finde die Platte sehr gut und doch recht fokussiert. Was allerdings nicht heißt, dass nicht noch mehr geht!
    Man erkennt natürlich die Inspirationen von DSO und anderen Szenevorreitern, aber aufgrund der archaischen und urwüchsigen Stimmung die allein schon die isländische Sprache erzeugt, wirkt die Musik noch eine ganze Ecke erdiger und obskurer, was sie für mich noch einen Deut spannender macht.
    Drep ist beispielweise mein Lieblingssongs der Platte.

    Hatte sie bereits für mich entdeckt, als es noch kein physisches Release gab. Es ist allerdings sehr erfreulich, dass sich das nun geändert hat.
    Die isländische Black Metal-Szene ist nachwievor ein Quell von außerordentlich guten Bands mit viel kreativem Potenzial.
    Ich denke hier geht definitiv noch mehr und ich bin definitiv gespannt was diese junge Band noch so zustande bringen wird.

    8/10