HotchPotch - Bring It To The Boil

Review

Ein ganz besonderes Süppchen kochen unsere im Jahr 2000 gegründeten, österreichischen Nachbarn von HOTCHPOTCH. Mit dem Debüt Album „Bring It To The Boil“ bitten die Chefköche den geneigten Hörer zu Tische. Dann mal schauen, was so alles auf der Speisekarte steht. Erstmal fällt der Aufdruck der CD auf. Dort schmeichelt des Gourmets Auge ein leckerer Eintopf bestehend aus allerlei Gemüse-Sorten wie Zucchini, Paprika, Tomaten und Brokkoli. Das Cover selbst zeigt den noch geschlossenen Topfdeckel. Und wie der Albumtitel schon viel versprechend verrät, bringen HOTCHPOTCH tatsächlich alles zum Kochen. Wie bereits beim Eintopf mixen die Alpenländer allerlei Stile miteinander. Herausgekommen ist eine würzige Mischung aus Crossover, Hardcore und Nu Metal. Es werden Einflüsse aus den unterschiedlichsten Bereichen wie z. B. auch Jazz verarbeitet. So hört man Anleihen von SYSTEM OF A DOWN, RAGE AGAINST THE MACHINE, DEFTONES und den RED HOT CHILLI PEPPERS im Soundgebräu. Alles wird in einen Topf geschmissen und umgerührt, so dass dann doch etwas Eigenständiges dabei herauskommt. Ungewöhnliche Instrumente finden hier ebenfalls Einzug, so hört man auch Sitar und Djembe. Die Band hat eine eindeutige Liebe zu jazzigen Arrangements, kann aber auch punkmäßig wild und straight drauflos rotzen. Es gibt noch weitere Überraschungen zu entdecken, so hört man z. B. auch mal ein orientalisches Intro, Hip-Hop-Elemente und Samples. Stilistische Grenzen werden konsequent überschritten. Fette Grooves und viel Dynamik sind weitere Merkmale von HOTCHPOTCH. Viele Riffs sind sehr funkig. Ruhigere, sphärische Momente wechseln sich mit kraftvollen Groovemonstern ab. Der Sound darf ebenfalls als gelungen bezeichnet werden. Ein wahrhafter Festschmaus, was einem mit „Bring It To The Boil“ geboten wird.

20.07.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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