Wer bei HORRORSCOPE an OVERKILL denkt, liegt in diesem Fall nicht ganz falsch. Die polnische Band HORRORSCOPE schippert nämlich in ähnlichen Gewässern: klassischer, rifflastiger Thrash-Metal. Darüberhinaus ist ein deutlicher ANNIHILATOR-Einfluss zu vernehmen. Mein erster Eindruck war eigentlich ziemlich gut, was zum Großteil an der 6-Saiter-Fraktion liegt. Amtlicher Gitarrensound, tightes Riffing in Jeff-Waters-Manier (auch wenn vergleichsweise nicht so sehr aufs Gaspedal getretten wird) und beeindruckende Flitzefinger-Soli werden hier geboten. Doch was bringen haufenweise Riffs und Soli, wenn die ganze Schose nicht auf das Songwriting abzielt. Ich erwarte ja nicht zwangsläufig Ohrwürmer, aber wenn der gesamte Riffaufbau weder in Refrains noch in irgendwelchen Höhepunkten mündet, entwickelt sich keinerlei Spannung beim Hörer (zumindest bei mir nicht). Beim Gesang läuft’s ebenfalls darauf hinaus. Meist bemüht sich Sänger Adam Brylka möglichst hart/rauh zu singen und vergibt dabei die Chance mit Gesangmelodien Akzente zu setzen. Dabei beweisen Songs wie „Deal With The Devil“ und „Read The Signs“ das HORRORSCOPE durchaus in der Lage sind Melodien und Eingängikeit in ihre Songs einzubauen. Doch dies bleibt leider die Ausnahme und so bleibt auch nach mehrmaligem Konsum nur wenig hängen. Dies macht „Pictures Of Pain“ nicht zu einem schlechten Album, aber mehr als guter Durchschnitt ist hier nicht drin. Technisches Können kann eben nur in gewissem Umfang songwriterisches Unvermögen kompensieren.
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