Aus Estland kommen HORRICANE und präsentieren in Form von „The Lynch-Lawyers“ eigenwilliges Album, welches so Einiges dem Hörer abfordert. Die Band spielt nämlich keinesfalls leichtkonsumierbaren Fast Food Metal, sondern ihre eigene Form des modernen und anspruchsvollen Death Metals mit Zitaten aus dem melodischen Thrash Metal und ein wenig Psychedelic. Dabei gehen HORRICANE recht innovativ zu Werke, mischen allerlei zusammen und zeigen instrumentales Können. Die Musik ist sehr abwechslungsreich, da hört man mal Episches, an anderer Stelle wird aggressiv gegrindet, dann gibt es thrashende Schädelspalter-Riffs, abgefahrene Keyboards, psychedelische Sounds, doomige Parts, Industrialmäßiges, orchestrale Elemente und eben schlichter Todesblei. Das Ganze ist durchaus etwas ungewöhnlich und mit Absicht verworren. Zumindest folgt die Band nicht unbedingt dem typischen Songmuster und überschreitet so manche Grenze. Trotzdem schaffen es HORRICANE, nicht den roten Faden aus den Augen zu verlieren und liefern in erster Linie einfach mal einen schweren, drückenden Sound ab, welcher stets für den Hörer zwischen schwerverdaulich und eingängig pendelt. Im Mittelpunkt stehen die fetten Gitarrenriffs, zu welchen sich moderne Synthie-Einlagen gesellen. Aufgrund der Vielschichtigkeit und der plötzlichen Wandel im Material erfährt man viele Stimmungsschwankungen. Die Band hat hierdurch etwas geschafft, was zig andere erfolglos versuchen: Sie klingt sehr eigenständig. Tolles Album einer wirklich interessanten Band, welches einige Zeit zur Auseinandersetzung benötigt. Dieses findet in dem brutalen „Psycho“, angelehnt an den gleichnamigen Film von Alfred Hitchcock bzw. die Musik von Bernard Herrmann, ein nicht minder geniales Ende. Wirklich innovativer Horror-Soundtrack!
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