Horresque - Chasms Pt. II – The Devouring Exorbitance

Review

Galerie mit 18 Bildern: Horresque - Party.San Metal Open Air 2024

HORRESQUE sind eine Band, die seit fast zehn Jahren im Underground lauert und immer wieder mit tiefgehenden Live-Momenten für klaffende Münder sorgt. Spätestens mit dem 2020 veröffentlichten Erstling „Chasms Pt. I – Avarice And Retribution“ haben die Mainzer ein breiteres Publikum erreicht. Die Band zaubert ein herzzerreißendes Bouquet aus Blackened Death Metal und verzweifelten Hilfeschreien.

„Chasms Pt. II – The Devouring Exorbitance“ ist eine Symphonie des Schreckens …

… und eine Ode an die Schönheit. HORRESQUE zeichnen ein verschwommenes Bild aus zarten Melodien und atmosphärischer Tiefe und gehen dabei extrem einfühlsam vor. Geradezu fragil bewegen sich die zwischen Growls und Keifen changierenden Vocals, während jeder Track von zarter Laut/Leise-Dynamik getragen wird. In den schwächsten Momenten der Platte erinnern HORRESQUE an die besten MAYHEM. Es gibt praktisch keinen Ausfall auf „Chasms Pt. II – The Devouring Exorbitance“.

HORRESQUE berühren zutiefst

Weil diese Platte etwas Außergewöhnliches ist, begebe ich mich ausnahmsweise in die ungeliebte Egoperspektive und erzähle von meinem persönlichen Hörerlebnis bei „Chasms Pt. II“. Gerade höre ich einen wunderschönen Leadpart auf „Extinction Threshold“ und es läuft mir eine Träne über das Gesicht. Während HORRESQUE pathetische und in allen Belangen übertriebene Musik machen, lehne ich mich gedankenversunken im Ohrensessel zurück und vergesse die Pizza im Backofen und den laufenden Wasserkocher. Die Platte höre ich dreimal hintereinander mit geschlossenen Augen. Als ich die Augen wieder öffne, ist es draußen stockfinster und ich fühle mich traurig und bin gleichzeitig gut drauf. Ein blumiges Gefühl in den Knien lässt mich eine ungekünstelte 10/10 zücken.

Ein frühes Meisterwerk mit fehlenden Makeln

„Chasms Pt. II – The Devouring Exorbitance“ zieht die Hörenden tief in seinen Bann. Die Produktion ist druckvoll, austariert und gibt jedem Akteur genügend Raum. Inwiefern HORRESQUE dieses Niveau halten können, bleibt abzuwarten. Die mit dem Debütalbum bereits sehr hochgelegte Messlatte hat die Band dieses Mal aber mit bewundernswerter Leichtigkeit übersprungen.

16.03.2024

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10 Kommentare zu Horresque - Chasms Pt. II – The Devouring Exorbitance

  1. Watu sagt:

    Was man so auf deren bandcamp Seite hören kann, klingt schon sehr geil!
    https://horresque.bandcamp.com/album/chasms-pt-ii-the-devouring-exorbitance

  2. nili68 sagt:

    Gefällt mir überhaupt nicht. Der Gesang nicht und auch sonst nichts Besonderes.

  3. metal-maniac sagt:

    Die beiden Vorabtracks sind in Ordnung aber auch längst nicht so überzeugend als dass ich mir unbedingt das ganze Album geben wollte. Nicht zum ersten Mal wundere ich mich über die Höchstbewertung. Ok, nicht so sehr wie bei der letzten Holy Moses. Aber trotzdem…

  4. marcmorgenstern sagt:

    „In den schwächsten Momenten der Platte erinnern HORRESQUE an die besten MAYHEM“ ist ja mal ne krass unnötige „Aus-dem-Fenster-lehn“ Aussage und kommt zum Glück ja nicht von der Band. Bis auf diesen Satz: Danke für das Review, ich hatte die Band bislang nicht auf dem Radar. Höre gerade den Erstling und auch die zwei neuen Stücke finde ich prima. 👍

  5. Werner sagt:

    Na da bin ich ja mal gespannt, morgen kommt das wohl raus!
    Gespannt, weil das Mainzer sind – sozusagen Nachbarn – und ich von denen noch nix gehört oder gesehen habe!

  6. Werner sagt:

    Sodele,

    hab mir gestern schon mal das erste Album angehört – net schlecht – auch wenns nicht meine typische Mucke ist und mich im Netz und auf der Webseite etwas eingelesen –

    dann die 2 Vorabtracks vom neuen Album gehört – das hat was!
    Heute nun endlich Release Tag und Amazon Music unlimited kräftig gemolken !

    Musikalisch und vom Sound ist das echt ne Bank – da schwebt man einen Meter über der Couch, aber so wirklich umhauen will mich das dennoch nicht – ich kann euch gar nicht mal sagen warum – manche Passagen zünden bei mir wie Sau und dann fühl ich mich wieder genervt, wenn die volles Brot loslegen und es krachig wird.

    Mal ein paar Songs hören geht mir gut rein – das ganze Album am Stück, auch wenn es ein kurzes ist – strengt mich dann doch etwas an.

    Wahrscheins muß ich das öfter mal hören – müßte ich es jetzt beurteilen käm da nur ne eigentlich ungerechtfertigte 7 bei rum.

    Das ist nun auch nicht so Mucke, wo ich mir normal täglich reinziehe oder mich als kompetent genug fühle da ne Wertung abzugeben, zumal ich sehr hin und hergerissen bin.

    Genial finde ich beispielsweise den Beginn Track 3 der von der Gitarre arg an Iron Maiden in 1984 erinnert auf dem Powerslave Album.

    Gegen Ende Track 2 ist plötzlich aus gleicher Epoche etwas von einem Hauch Rime of the Ancient Mariner Zauber drin.
    Solche Sachen in so eine Musik einzubetten ist schon ein Kunststück und hab ich noch nie erlebt.
    Es wechseln sich für mich immer wieder Momente ab, wo ich schier abhebe und die dann zusammengebombt werden – was ja zur Thematik der Greueltaten der Menschen eigentlich musikalisch gut paßt, die permanent schöne Dinge vernichtet – und darum geht es wohl den Musikern, das in einen Kosmos von Klängen einzufangen.

    Auf jeden Fall steckt da ein Haufen Hirnschmalz und auch genreübergreifendes Know How und Können dahinter.

    Daß der Rezensent Oliver dabei schier ausgeflippt ist vor Freude kann ich verstehen. Wenn man da Zugang hat und sich drauf einlassen kann – haut einen das bestimmt amtlich weg.
    Ich wünsch euch ein geiles Wochenende

    vom Werner

  7. metal-maniac sagt:

    Durfte die Band dieses Wochenende durch „Zufall“ live sehen und war davon ziemlich angetan. Ohne diesem Review wäre der Auftritt vermutlich an mir vorbei gegangen. Habe daher dem Album jetzt wo es in Gänze veröffentlicht ist, nochmal eine Chance gegeben und muss einerseits sagen das ist schon alles sehr geil gemacht ist. Andererseits muss ich auch festhalten, dass es die Band nicht komplett schafft, auf Album durchgehend so energetisch rüber zu kommen wie es live der Fall war. Mir geht’s da ein bisschen wie Werner. Immer wieder kommen Parts, die mich richtig aufhorchen lassen. Dazwischen dann aber auch wieder viel Genre-Standard. Sicherlich ein gutes Album aber für mich halt auch längst keine Zehn.

    PS: wir dürfen uns wohl auf einen Live Bericht freuen nachdem ich den Author zufällig am Eingang sichten konnte 😉

    8/10
  8. Cyi sagt:

    Wir sprechen generell über ein starkes Album aber 10 Points? Wofür?
    Die Innovation ist meiner Meinung nicht gegeben, der Gesang ist gut, das instrumentale Bockstark!
    Man wird in den Abyss gezogen, wie es sein soll allerdings schaffend dies auch andere Bands.

    Auch die Referenz zu Mayhem war mir im ganzen Album nicht schlüssig. Entweder habe ich davon keine Ahnung oder kein Gehört.- kann beides sein!

    Ich kann die Euphorie leider nicht teilen und evtl.zündet es noch so richtig nach dem 10 mal hören, wer weiß aber soweit wird es bei mir vermutlich nicht kommen.

    Ich gebe starke 7 Punkte

    7/10
  9. EvilKnevil667 sagt:

    Was ist das denn für ein Review…
    Weder hat die Band musikalisch was mit Mayhem zu tun, noch interessiert mich die Pizza im Ofen des Reviewers oder ob er grade am Weinen ist.

    Gesang unterdurchschnittlich, musikalisch gut (aber nicht überragend), bei weitem keine 10/10 Wertung.

    6/10
  10. Lysolium 68 sagt:

    Gefällt mir sehr sehr gut. Ob das Album jetzt tatsächlich die volle Punktzahl einfährt ist mir ehrlich gesagt volligst wumpe.
    Ich sehe das aber auch sehr weit oben und gehöre definitiv auch zu den Leuten die sich aus spontaner Begeisterung hin zu einer vielleicht etwas zu hohen Bewertung hinreissen lassen.