Selten klang ein Album, das den Titeln zufolge ein derart ausgearbeitetes Textkonzept in petto hat (siehe Reiter „Trackliste“), musikalisch derart unspektakulär. „Defanatus (Diabolus Adventus)“ ist das vierte Full-Length-Album der kolumbianischen Black Metaller HORNCROWNED, und „unspektakulär“ mag zwar ein hartes Urteil sein – das Album ist beileibe nicht schlecht -, aber großartig ist es trotzdem nicht, was die vier Herren aus Bogota uns da präsentieren.
Denn HORNCROWNED kennen in erster Linie ein Tempo: Vollgas! Dementsprechend rödelt es in der Anlage, wenn die Kolumbianer loslegen – ohne größere Verschnaufpausen, ohne größere Abwechslung, stumpf volle Kanne und ohne Rücksicht auf Verluste auf die Fresse. Das hat natürlich auch seine Pluspunkte: „Defanatus (Diabolus Adventus)“ klingt unverschämt brutal und geradlinig. Für den nächsten Sonntagsausflug mit dem Panzer ist dieses Album definitiv empfehlenswert – ansonsten macht das Spielchen zwar ungefähr bis zur Hälfte Spaß, spätestens dann ist der Reiz aber weg.
Diese Herren wollen natürlich keine Virtuosen und keine Saitenhexer sein. Das ist genehmigt, aber es gibt so viele andere Möglichkeiten, bretthartes Gekloppe interessant zu gestalten. Man höre IMPIETY. Oder TRUPPENSTURM. Oder vergleichbare Bands. „Defanatus (Diabolus Adventus)“ könnte viel mehr, aber unter dem Strich können nicht mehr als sechs Punkte stehen. Was man den Kolumbianern lassen muss ist aber, dass die meisten Bands mit so einer Härte und Geschwindigkeit irgendwann in Death-Metal-Gefilde abdriften. HORNCROWNED hingegen schaffen es über die gesamte Spielzeit ohne und bleiben tief im Black Metal verwurzelt.
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