Hoods - The King Is Dead

Review

Machen wir es kurz und schmerzlos, ganz dem Charakter von „The King Is Dead“ entsprechend. Eine Platte, die höchstwahrscheinlich zum Full Price in den Läden steht, aber nicht mal die 20-Minuten-Marke überschreitet, ist eine bodenlose Frechheit. Auf Amazon kostet das Teil z.B. 15.99 Euro, was umgerechnet einen Minutenpreis von 80 Cent ergibt. Preisleistungsverhältnis 0/10 Punkte sage ich da nur.
Ein wenig zu verschmerzen wäre dieser Missstand, wenn die Qualität des Gebotenen exorbitant gut wäre. Aber auch hier kann dem Fünfer aus Sacramento kein befriedigendes Zeugnis ausgestellt werden. Uns erwartet minimalistischer Hardcore, der in der Alten Schule ganz vorne in der ersten Bank sitzt und sich stumpf irgendwo zwischen TERROR, MADBALL und AGNOSTIC FRONT durch die Vorstädte diverser amerikanischer Metropolenmolochs prügelt. Die einzige Variation besteht aus dem Wechsel zwischen schnellen Schlagwirbeln in die Nieren und dem langsamen Aufwärtshaken, der das Kinn des Gegenübers zertrümmert. Eine wirkungsvolle Nahkampfmethode ohne Zweifel, aber eben auch eine, auf die man sich nach nicht mal einer Handvoll Schlagabtäuschen schnell eingestellt hat. Genauso wenig überraschend erweisen sich die Gang Shouts, ohne die fast kein Song auskommt. Vorhersehbare Standardware eben.
Umso erstaunlicher fällt diese Tatsache ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass HOODS bereits seit zehn Jahren die Szene unsicher machen. „The King Is Dead“ ist trotzdem nicht viel mehr als ein durchschnittliches Werk geworden, das dem alten Hardcore fernab jeglicher Metalcore-Einflüsse huldigt, aber in jenem dank ebendieses Metalcore-Trends immer mehr brach liegenden Genre absolut keine Akzente zu setzen weiß. For Die Hard-Fans only!
Hinzu kommt noch ein Punkt Abzug wegen der schon angesprochenen, Fanverarsche-Speilzeit!

03.01.2006
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