HOODED MENACE lassen die Glocke der Verdammnis läuten, bis alle Toten aus ihren wurmigen Gräbern erweckt wurden. „The Tritonus Bell“ ist ein düsterer Grunzbrocken geworden, der nach dunklen Grüften und bizarren Ritualen klingt. Dieses Mal setzen die Finnen jedoch nicht nur auf raues Geröchel und fiese Riffs, sondern auf ausgefeilte Songs und eingängige Melodien.
Die Kapuzenschrecken melden sich mit „The Tritonus Bell“ zurück
In der Review zum Vorgänger „Ossuarium Silhouettes Unhallowed“ hat Kollege Santel beklagt, dass HOODED MENACE trotz zahlreicher Veröffentlichungen keine großen Überraschungen abliefern. Vor „The Tritonus Bell“ standen die Räder jedoch mehr als drei Jahre still. Die Kapuzenschrecken aus dem hohen Norden konnten sich also ganz auf ihr neues Album konzentrieren und präsentieren sich nun tatsächlich deutlich frischer und ideenreicher.
Das Quartett knüpft da an, wo PARADISE LOST vor 30 Jahren aufgehört haben. Wo sich die Briten damals unterkühlten Grufti-Klischees hingaben und vor allem in die Höhen des Ruhms strebten, steigen HOODED MENACE weiter hinab in die Finsternis. Die Riffs und Melodien erinnern stark an „Gothic„, walzen jedoch deutlich druckvoller durchs Gewölbe als im Jahr 1991. Dies ist der zeitgemäßen Produktion von Andy LaRocque zu verdanken, die sauber und klar klingt, aber auch Raum für den rauen Sound der Finnen lässt.
HOODED MENACE steigen hinab in die Finsternis
Sänger Harri Kuokkanen brüllt unnachgiebig ins Mikro, während Gitarrist Lasse Pyykkö ein eingängiges Riff nach dem anderen aus den Saiten presst. Die Songs auf „The Tritonus Bell“ sind schleppende Hymnen über die lauernde Dunkelheit. Die große Stärke der Band war es schon immer, mit einfachen Mitteln eine düstere Grundstimmung zu erzeugen. Bittersüße Melodien steuern zudem eine unterschwellige Melancholie bei, die an eine Grundbotschaft des Death Metal erinnert: die wandelnden Toten – das sind wir.
Doch um wirklich aufwühlen zu können, bereitet die Musik auf „The Tritonus Bell“ beinahe zu viel Vergnügen. Die Songs sind allesamt eingängig und unterhaltsam, in letzter Konsequenz aber oft zu zahnlos. Einzelne Riffs tragen dann doch nicht ganz durch die überlangen Stücke, auch wenn diese ansonsten gut komponiert sind und schlüssig auf den Punkt kommen.
Hymnen über die lauernde Dunkelheit
HOODED MENACE ist ein starkes Album gelungen. Auch wenn einige Tracks nur an der Oberfläche kratzen, bezaubern die Finnen mit eingängigen Melodien und einer dichten Atmosphäre. Der exzellente Sound und ein Schuss Melancholie runden „The Tritonus Bell“ ab. Ein Glockenklang, der jede muffige Gruft erhellen sollte.
Mag ich. Schön oldschooliger Death Metal mit einem guten (alten) Paradise Lost, Temple Of Void, Deserted Fear, Asphyx und Mercyful Fate Touch. Geiles Cover. Auch. Es modert.
Geiles Album. Ich weiss nicht warum aber ich muss bei Hooded Menace immer auch
an Acid Witch denken.