Hooded Menace - Gloom Immemorial

Review

In den bisherigen lediglich acht Jahren ihres Bestehens waren die finnischen Death/Doom-Aufsteiger ähnlich produktiv wie die sagenhaften Heinzelmännchen: Neben drei Alben bringen es HOODED MENACE bereits auf sechs Split-Veröffentlichungen – unter anderem mit ASPHYX, COFFINS und LOSS – sowie drei EPs, darunter die 2007er Demo-EP „The Eyeless Horde“. Die mit rund 75 Minuten Spielzeit pickepackevolle Zusammenstellung „Gloom Immemorial“ vereint nun mit Ausnahme der „Necrotic Monuments“-EP von 2012 das gesamte Material, das die Kapuzenmänner auf besagten Split-Scheibchen und EPs jemals auf den Markt gebracht haben – also eine für vormals etwas nachlässige Sammler und Komplettisten sowie quereinsteigende Entdecker gleichwohl lohnenswerte Sache.

Wer mit dem Schaffen des Vierers aus dem ostfinnischen Joensuu halbwegs vertraut ist, der weiß, was ihn auch auf „Gloom Immemorial“ erwartet: trotz der hohen Veröffentlichungsfrequenz fast immer zumindest gutklassiger Death/Doom Metal, der seinen Reiz neben den hübsch gruseligen Texten vor allem aus der gelungenen Balance zwischen düster walzender Ruppigkeit und melodisch-melancholischen Einsprengseln bezieht – kurz gesagt: der schwer drückt und poltert, aber dennoch eingängig ist. CANDLEMASS, BLACK SABBATH, AUTOPSY, alte PARADISE LOST, alte CATHEDRAL sowie WINTER wurden von HOODED MENACE-Kopf Lasse Pyykkö vor kurzem als die wichtigsten Einflüsse genannt – und wie ein Konglomerat aus diesen Vorreitern klingen die Finnen eben auch. Aushängeschilder sind etwa der auch vom Debüt bekannte Bandklassiker „Fulfill The Curse“ sowie „The Haunted Ossuary“ und „Abode Of The Grotesque“, wobei klar gesagt werden muss, dass sich hier während der gesamten Eineinviertelstunde kein einziges faules Ei findet.

Folglich gehört diese quasi das komplette Nicht-Album-Material einer der interessanteren neueren Formationen im Death/Doom-Sumpf auf einem üppigen Tablett servierende Zusammenstellung „Gloom Immemorial“ ganz klar zu den besseren ihrer Art. Das Einzige, was man HOODED MENACE vorwerfen kann, ist, dass die recht große Ähnlichkeit der einzelnen Stücke die Angelegenheit auf Dauer ein wenig zäh machen kann – sowohl hier als auch auf den bisherigen drei Alben. Mal sehen, ob Album Nummer vier demnächst etwas Auflockerung bringt.

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06.01.2015

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