HONIGDIEB sind diesseitig bislang nicht wirklich glimpflich davon gekommen. Speziell deren 2007er Album „Seelentropfen“ wurde vom Vorredner zerpflückt. Und zugegeben: Die neue EP „Schmetterling“ – um es vorweg zu nehmen – bricht da leider auch nicht ganz heraus. Die erste Hälfte der EP ist da eindeutig das schwache Glied der Kette. Das einleitende „Sonne meines Lebens“ klingt wie eine Jam-Session zum Warmwerden mit repetitiven, nondeskriptiven Textfetzen und Gesangsübungen, die an einen Mikrofontest vor einem Auftritt erinnern. „Mäuschen“ enthält Reim-dich-oder-ich-fress-dich-Lyrics, die auch nicht viel aussagekräftiger sind als der durchschnittliche Deutsch-Pop-Chartstürmer dieser Tage.
KURZ NOTIERT: HONIGDIEB lassen pünktlich zur Frühlingszeit den „Schmetterling“ steigen
Aber erstens ist der folkige Ska-Punk der Dame und der Herren um IDIOTS-Fronter und Chefpoet Sir Hannes Smith einfach zu charmant und glänzt zu sehr durch lebensfrohe Lockerheit, um dem hiesigen, lyrischen Makel lange böse zu sein. Zum zweiten tritt der recht heavy aufbrausende Titeltrack zu viel Hintern, als dass man „Schmetterling“ in seiner Gesamtheit abschreiben möchte. Und das neu aufgenommene „Sei wie du bist“ ist eh solide, sodass man mit der neuen HONIGDIEB-EP durchaus seinen Spaß haben kann, wenn man eben über die lyrische Schwäche der ersten Hälfte hinweg kommt.
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