Wer bei italienischen Musikern nur an den schmusebardigen Ex-Mann von Gottschalk-Assistentin Michelle Hunziker denkt, sollte schnell umdenken. Denn auch die Fans härterer Töne werden in einem der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen gut bedient. Nach einigen Line-Up-Wechseln sind seit 2009 Matteo Albarelli (Vocals), Paolo Luoni (Bass), Valerio Castiglioni (Gitarre), Andrea Ringoli (Gitarre), Walter Borrellin (Keyboards) und William Battiston (Drums) als HOMERUN unterwegs. Der Bandname ist eine Hommage an das gleichnamige Album der Schweizer Band GOTTHARD, das den Sound der Band entscheiden geprägt hat. Nach ihrem Debüt „Don’t Stop“, das zumindest in den italienischen Medien gelobt und beachtet wurde, legen HOMERUN mit „Black World“ nunmehr ihr zweites Album vor.
Die musikalischen Parallelen zu GOTTHARD sind in der Tat erkennbar. Keyboardklänge dominieren alle Tracks. Nach einem genretypischen Intro startet das Album mit „Silence’s Broken“ durchaus gut. Schon im nächsten Track „No More“ übernehmen die Gitarren die Führung, lediglich Matteo Albarellis Stimme klingt in den Höhen des Refrains ein wenig gequält. Dafür überzeugt der Song durch ein gelungenes Solo im Mittelteil. Etwas tougher geht es in Tracks wie „Black World“, „The Golden Cage“ oder „Lipstick“ zur Sache, ruhige Momente finden sich in „As We Did Before“, „Princess Of Time“ oder der Akustikversion von „No More“, wobei erstgenannter Track an die alten Balladen der SCORPIONS erinnert.
Insgesamt legen HOMERUN ein durchaus gelungenes Album vor, ohne das Genre neu zu definieren. Erfreulich ist, dass die Band eine relativ große Bandbreite an den Tag legt. Rocksongs, Balladen, eingängige Melodien, sanfte Keyboardtöne und harte Gitarrenriffs. All dies ist vertreten. Manche Songs brauchen zwar zwei, drei Durchläufe um wirklich zu gefallen, dafür stellt man anschließend erfreut fest, dass es auf dem Album keinen Totalausfall gibt. Wer sich für die namensgebenden Schweizer Rocker begeistert, wird auch an „Black World“ gefallen finden. Als Anspieltipps eignen sich „Our Love Song“, „Firefly“ oder mein persönlicher Favorit „Lipstick“.
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