Holy Moses - Redefined Mayhem

Review

Galerie mit 15 Bildern: Holy Moses - The Final Reign Tour 2023 in Übach-Palenberg

Unglaublich! HOLY MOSES sind tatsächlich schon seit 1980 aktiv, und Fronterin Sabina Classen feierte auch vor kurzem ihren 50. Geburtstag. Aber keine Sorge, auch „Redefined Mayhem“ zeigt keine Abnutzungserscheinungen oder Schwächeanfälle.

Während der Aufnahmen zum Jubiläumsalbum hatte es innerhalb der Band Ärger gegeben, der langjährige Gitarrist Michael Hankel wurde gefeuert und bald darauf durch Peter Geltat ersetzt, welcher nun auf „Redefined Mayhem“ zum ersten Mal auf einem Studioalbum von HOLY MOSES zu hören ist. Offensichtlich hat dieser Wechsel nicht geschadet, die Truppe präsentiert sich ganz schön schlagkräftig. Auch „Redefined Mayhem“ ist wieder einmal ein sehr wuchtiges, eigenständiges Thrash-Metal-Album geworden, das immer wieder die Nähe zum Death Metal sucht. Wie gewohnt gehen HOLY MOSES recht brachial zu Werke, und Sabina growlt, schreit und brüllt sich auf markante Weise einen ab. Verstärkt wird sie hierbei immer wieder von deftigen Gangshouts. Vom knalligen, eingängigen Opener „Hellhound“ mit starker Durchschlagskraft, über das düstere, an TEMPLE OF THE ABSURD erinnernde „Sacred Sorrows“, das komplexere, sperrig progressive „Redemption Of The Shattered“, welches auch Black-Metal-Elemente in sich trägt, bis zum rauen, rüpelhaft knüppelnden „This Dirt“, ganz schön Core-ig, gesungen von Peter Geltat und Bassist Thomas Neitsch, geht die Spannweite von „Redefined Mayhem“.

Verglichen mit ihren direkten Vorgängern wirkt „Redefined Mayhem“ dabei doch ein Stück weit klassischer, mehr am traditionellen Thrash Metal orientiert, gleichzeitig verspielter und progressiver, wobei es hier und da an das schwer zu greifende „The New Machine Of Liechtenstein“ erinnert. HOLY MOSES schütteln sich immer mal wieder ungewöhnliche Akkordstrukturen, filigranen Riffs, komplexere Arrangements und präzises, vielseitiges Schlagzeugspiel aus dem Ärmel, als ob es nichts Einfacheres gäbe. Als Paradebeispiel sei hier „Into The Dark“ mit seinen messerscharfen Riffs genannt, das irgendwie an „Lost In The Mace“ erinnert. Der Sound (gemischt von Tue Madsen) knallt ordentlich und druckvoll, so wie man es sich für solch ein Album nur wünschen kann. Alles super also? Fast… leider gibt es mit „Processs Of Projection“ auch einen Hänger zwischendurch, das war es dann aber auch.

HOLY MOSES gebührt Respekt, denn „Redefined Mayhem“ ist kompromisslos, technisch versiert und mitreißend. Stark!

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23.04.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Holy Moses - Redefined Mayhem

  1. xXx-Oimel-xXx sagt:

    Nichts halbes & nichts ganzes! Die vermehrte Nähe zum Death Metal empfinde ich als sehr störend. Größter Minuspunkt ist die Produktion (und dabei ist es egal ob Tue Madsen das Teil veredelt hat oder nicht). Die Drums sind viel zu laut & erdrücken die Gitarren. Ansonsten ist das Material eher solide…insgesamt etwas technischer als zuvor (aber keineswegs besser). Egal wie, ob besser oder nicht…die zu lauten Drums versauen einem alles!!! Schade, denn ansonsten wäre mir das ganze 7 Punkte wert.

    5/10