Holy Martyr - Hellenic Warrior Spirit

Review

Mit Epic Metal ist das oftmals so eine Sache, da viele der Bands, die sich in diesem Bereich austoben, dazu neigen, ins schwülstige und sogar alberne abzudriften. HOLY MARTYR bezeichnen sich selbst als eine Mischung aus Epic und War Metal, was auch immer der einzelne darunter verstehen mag…

„Hellenic Warrior Spirit“ nennt sich nach „Still At War“ das zweite vollständige Album der Italiener und sie führen ihren einst eingeschlagenen Weg konsequent fort. Die Songs sind von der Stimmung her heroisch angelegt, das heißt, die Songs versprühen im Ansatz diesen typischen MANOWAR-Charme, der heldenhaftes ausdrücken soll.

Der Hymnencharakter auf „Hellenic Warrior Spirit“ wird also groß geschrieben, wobei ich an dieser Stelle eindeutig kritisieren muss, dass keines der elf Stücke wirkliche Größe erreicht. Entweder ist der Chorus zu platt und schwach oder die Melodien zünden nicht richtig oder aber es kommt alles zusammen und man ist geneigt schnell die Skip-Taste zu drücken, weil einfach nichts spannendes passiert.

Der Sound ist im Großen und Ganzen gut. Zwar wurden die Gitarren hörbar ein wenig ihrer Härte beschnitten, aber das ist bei dieser Art Musik ja nun nicht unüblich. Die sechs Saiten sollen nicht braten sondern eher „angeben“, mit einfachen aber einprägsamen Melodien, was HOLY MARTYR jedoch nicht wirklich gelingt. Die Riffs sind dazu weder einprägsam genug, noch versprühen sie eine großklapprige schau-auf-mein-Brustfell-ich-bin-der-wilde-Hengst-Stimmung, wie es noch auf den alten MANOWAR-Alben der Fall war. An dieser Stelle haben HOLY MARTYR leider ihr Ziel verfehlt.

Alles plätschert zu sehr dahin ohne großartig Eindruck zu schinden und ohne, dass auch nur ein Riff hängen bleibt. So stellt man sich guten Epic Metal definitiv nicht vor. Wenn eine Armee mit dieser Musik angetrieben werden soll, stolpern sie über ihre Füße und brechen sich das Genick, bevor sie über das Schlachtfeld gelaufen und beim Gegner angekommen sind.

Ein weiterer nicht unerheblicher Kritikpunkt ist allerdings der viel zu eintönige Gesang. Zwar hat Sänger Alex Mereu ein durchaus gut klingendes Organ, das zum Epic Metal passt wie die Faust aufs Auge, allerdings bedient er unglücklicherweise nicht viele Facetten und ist demnach nicht variabel genug. Ständig die selbe Akzentuierung, die selbe Phrasierung und die selbe Tonlage, auf Dauer einfach langweilig und eintönig.

HOLY MARTYR haben sich auf „Hellenic Warrior Spirit“ absolut nicht mit Ruhm bekleckert und lediglich ein nettes Album vorgelegt, mit dessen Qualität allerdings jede zweitklassige Epic-Band mittlerweile mithalten kann. Hier hätte deutlich mehr drin sein können, nein müssen, denn das Potential in den Finger hört man der Band auf jeden Fall an.

03.10.2008
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