Rapcore also. Rap ja – Core nein. Ein bisschen Metal – manchmal. Eher Nu Metal. Gibt’s das noch? Was auch immer das hier ist. Es ist gut. Und es macht wirklich Spaß. Provokante Texte treffen auf lässige Beats und eingängige Refrains, die Ohrwürmer am Fließband produzieren. Sechs Typen mit verdammt lustig-coolen Masken und ihr zweites Werk, das der Band den weltweiten Durchbruch ermöglichen soll. Die Chart-Platzierungen des Debüts sprechen jedenfalls Bände, und wirft man einen Blick auf die US Billboard 200, wird schnell klar, dass „American Tragedy“ noch derber eingeschlagen ist.
Woran liegt’s? Die Mischung stimmt. Es ist schließlich für jeden was dabei. Egal, ob man nun Hip Hop, R&B, (Hard-)Rock oder Pop mag: Dieses Album bietet alles, was eine erfolgreiche Platte ausmacht. Sie muss polarisieren, und hierfür sind vor allem die Texte der Jungs zuständig, welche immer und immer wieder zum Teil heftig kritisiert wurden. Macht nichts – wir müssen alle schmunzeln und HOLLYWOOD UNDEAD haben ihr Ziel erreicht. Gesprochen werden diese von einer teils fast EMINEM-ähnlichen Stimme, die derart aggressiv wirkt, dass es eine wahre Freude ist.
Wahlweise gibt es entspannten Rap zu hören, der ab und an nahezu einfühlsam vorgetragen wird. Unterstützend kommt sehr fetter Gesang hinzu, der selten sogar ein wenig an Chester Bennington erinnert, dem Sound eine eigene Note verleiht und für Sing-A-Longs sorgen sollte, auch wenn da sicher der Vocoder/Computer nachgeholfen hat. Einzig die Spielzeit mit über einer Stunde macht die Scheibe ab und an etwas anstrengend und lässt auch den ein oder anderen Filler-Song zu Tage treten.
Also Kinder, hört euch mal die vier Bonus-Tracks an, und entscheidet dann, ob ihr die braucht. HOLLYWOOD UNDEAD haben es ungeachtet dessen geschafft, 14 Tracks zu veröffentlichen, die den Nu Metal wieder in Euer Gedächtnis rufen und vielleicht sogar ein kleines LINKIN PARK- oder LIMP BIZKIT-Gefühl aufkommen lassen werden. Trotz allem also durchaus empfehlenswert.
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