Hollenthon - With Vilest Of Worms To Dwell

Review

Zwei Jahre sind seit „Domus Mundi“, dem genialen Debüt des österreichischen Duos HOLLENTHON, ins Land gezogen. Nun steht uns also mit „With Vilest Of Worms To Dwell“ endlich der lang erwartete Nachfolger ins Haus, und es fällt mir einmal mehr schwer zu glauben, dass wir es hier mit Martin Schirenc, seines Zeichens Ex-Frontmann der nun wohl bald wieder reaktivierten Sickos PUNGENT STENCH, zu tun haben sollen. Nichts gegen PUNGENT STENCH, im Gegenteil! Alben wie „For God Your Soul… For Me Your Flesh“, „Been Caught Buttering“ oder „Dirty Rhymes And Psychotronic Beats“ sind auch heute noch zumeist unerreichte Death/Grindcore-Klassiker. Aber im Vergleich zu HOLLENTHON – Herr Schirenc möge es mir verzeihen – wandelte man damals nicht nur auf gänzlich anderen musikalischen Pfaden, sondern spielte auch auf absolut divergentem Niveau.

Nun aber genug der Retrospektive, widmen wir uns dem neuen Streich. Die Charakterisierung „Epischer Soundtrack- Charakter“ trifft wie auch schon beim Debüt den Nagel auf den Kopf. Eine gesunde Mischung, bestehend aus überwiegendem Midtempo-Riffing, welches zwischen Black, Thrash und auch klassischem Heavy Metal pendelt, orchestralen Elementen im Stile THERIONs, erhabenen Chören, sowie wechselweise cleanem Gesang und typischem Kreischgesang, formt dieses Meisterwerk, welches für mich das bislang unangefochtene Highlight des Jahres 2001 darstellt. Als Vergleich würde ich am ehesten eine Kreuzung aus VINTERSORG und besagten THERION mit einer gewaltigen Portion Individualität anführen, wobei dies bereits eine Limitierung der Ideenvielfalt wäre, die ich diesem genialen Album nicht zuteil werden lassen möchte.

Wer sich heutzutage noch immer am massiven Einsatz des Synthesizers, weiblichen Chören und Elementen der Klassik stört, dem entgeht hiermit ein wahres Glanzstück, welches die ganze Bandbreite des modernen Black Metals ausschöpft und wie schon der Vorgänger erneut vollkommen verdiente 9 Punkte einsackt.

30.05.2001
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