HOG - Arahant
Review
Das dänisch-schwedische Modern-Metal-Quartet HOG ist sicherlich kein unbeschriebenes Blatt mehr. Seit 2012 verbreitern hier vier erfahrene Musiker die musikalische Schneise der stilbildenden Landsleute MESHUGGAH kaum merklich in verschiedenste Richtungen. Mit „Arahant“ erscheint nun endlich das lang erwartete Studio-Debüt aus dem Hause HOG.
Die Eigenständigkeit fehlt
Am stärksten und interessantesten zeigen sich HOG darauf dann, wenn es ihnen gelingt, sich am deutlichsten von den unüberhörbar Einfluss nehmenden Djent-Übervätern zu emanzipieren. Das ist beispielsweise im Titeltrack und im Opener „Serpent Coil“ der Fall, bei dem auch Martin Westerstrand (LILLASYSTER, LOK) am Mikrofon unterstützt. Zugegeben, der hier eingesetzte Klargesang ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, fügt dem Bandsound aber wenigstens etwas der sonst oft fehlenden Eigenständigkeit bei. Tracks wie „Into The Chasm“ klingen hingegen sowohl bezogen auf die Instrumentalarbeit als auch auf den Gesang sehr nach einer weniger vertrackten MESHUGGAH-Version. Auch der Name LAMB OF GOD drängt sich auf.
In der zweiten Hälfte von „Arahant“ lassen HOG noch mit einem cleanen Intro und bedrohlichen Mittelpart zum amtlich groovenden „Patterns“ noch einmal aufhorchen. Viele Feinheiten lassen diesen Song aus dem heruntergestimmten Einheitsbrei herausstechen und zeigen das Potential auf, über das HOG eigentlich verfügen. Danach taucht man zum Ende des Albums mit „Devoid“ und dem zumindest tempomäßig etwas anziehenden „Zenith/Nadir“ allerdings wieder in die fett produzierte Langeweile ab.
Auf ein Neues
Mit ihrer Mischung aus modernem Groove Metal und Djent gelingt es HOG auf ihrem Debüt „Arahant“ nur vereinzelt, für Interesse beim Hörer zu sorgen. Einige spannende Ansätze und viel musikalische Erfahrung auf Seiten des Vierers sprechen allerdings dagegen, die Truppe deswegen direkt abzuschreiben. Man darf gespannt sein, was die zweite Scheibe bringt.