Schon die Vorab-Maxi „Dog Eat Dog“ ließ erahnen, dass HOCICO auch nach vielen Jahren im Geschäft so rein nichts von ihrer Energie verloren haben. Ganz im Gegenteil – man hat den Eindruck, als würden Erc Aicrag und Racso Agroyam ihren Sound immer weiter perfektionieren und so ist auch das neueste Werk der mexikanischen Brachial-Elektroniker wieder ein ordentliches Brett geworden. „Tiempos De Furia“ erscheint dabei auch als äußerst schicke limitierte Version mit 3D-Cover und Bonus-Disc, auf der zwei zusätzliche Songs sowie zwei Remixe enthalten sind .
„I Want To Go To Hell“ eröffnet das Album zunächst schwermütig und bedrohlich, um dann mit „Where Words Fail, Hate Speaks“ den ersten fetten Kracher im Angebot zu haben. Wummernde Beats, verzerrte Vocals und ein unheimlich dichter Sound zeichnen nicht nur diesen Song, sondern auch „Flesh To Lacerate“, „Bite Me!“ oder eben „Dog Eat Dog“ aus. Hinzu kommt, dass trotz aller brachialen Momente die Eingängigkeit nicht zu kurz kommt und die Songs deshalb recht schnell im Gehörgang hängen bleiben. Ein paar verspielte Synthiesounds hier, ein trotz Vocoder eingängiger Refrain da, dazu noch ein paar sphärische Klangteppiche und schon haben HOCICO den Hörer mal wieder schnell in ihren Bann gezogen.
In dieser Manier lassen die Mexikaner ihrem Zorn dann auch freien Lauf. Überwiegend geschieht dies in brachialer Form („Tiempos De Furia“, „Altered States“), immer wieder taucht aber auch der ein oder andere beklemmend-schleppendere Song auf („Lost Fate“, „Not Human“). Richtig durchschnaufen kann man eigentlich nur bei den beiden Instrumentalstücken „Kiss Of The Apocalypse“ und „Los Espejos Rotos“, das das Album dann auch stimmungsvoll abschließt.
Wer Glück hat und die limitierte Version ergattern konnte, darf sich nicht nur auf zwei weitere wütende Songs freuen („The Disguise“, „A Call For Destruction“), sondern kommt vor allem auch in den Genuss des gelungenen FEINDFLUG-Remixes von „Bite Me!“. Abgerundet wird die Bonus-CD von einem etwas gewöhnungsbedürftigen Remix der neuen Labelkollegen FORMALIN.
„Tiempos De Furia“ ist erneut ein starkes Album der Mexikaner, das wenig Wünsche offen lässt. Erc Aicrag und Racso Agroyam bleiben sich selbst treu, was natürlich bedeutet, dass HOCICO auch auf ihrem neuesten Werk sehr vertraut klingen – genau so, wie man es von dem Duo eben seit vielen Jahren gewohnt ist. Einen all zu großen Nachteil sollte dies allerdings nicht darstellen und alle Harsh-/Hell-Elektrofans sollten sich möglichst schnell die leckere & schicke „Limited Edition“ dieser Scheibe sichern!
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