Hocico - Memorias Atras

Review

Eine lieb gewonnene Institution meldet sich anno 2008 mit einem neuen Album zurück. Das mexikanische Duo HOCICO ist wieder da und hinterlässt mit „Memorias Atras“ erneut ein elektronisches Inferno. So passt das Adjektiv „lieb“ auch nicht wirklich zum Sound von Erk & Racso, vielmehr entführen HOCICO auch auf ihrem neuesten Longplayer die Fans wieder auf einen musikalischen Höllentrip.

Die beiden Mexikaner werden einfach nicht müde, in regelmäßigen Abständen ihren Fans und generell allen Liebhabern des gepflegten Harsh-Elektro ihre so dringend notwendige Dosis an fettem Brachial-Elektro zu verabreichen. Auch „Memorias Atras“ bietet wieder den klassischen HOCICO-Sound, den man schon seit Jahren gewohnt ist und mit dem die Mexikaner immer wieder für volle Konzertsäale und volle Tanzflächen sorgen. Auch wenn „Memorias Atras“ den ein oder anderen Mid-Tempo-Song zu bieten hat („Stop My Madness“, „Metamorphous“, „Drowning“), ist die neue Scheibe insgesamt betrachtet wieder eine aggressive und temporeiche Ansammlung kompromissloser Elektrostampfer. Die hämmernde Beats fliegen einem förmlich um die Ohren, die verzerrten Vocals von Erk Aicrag sind eindringlich & bedrohlich wie eh und je und so ganz nebenbei hat man das Gefühl, dass HOCICO ihren Sound in den letzten Jahren immer mehr verfeinert haben. So arbeitet das Duo nicht nur bei den Clubhits „The Shape Of The Things To Come“ und „About A Dead“ immer wieder mit abwechslungsreichen Soundspielereien und melodischen Samples, die sowohl den Wiedererkennungswert der Songs als auch ihre Qualität deutlich steigern. Das Ergebnis ist somit kein durchgehend wildes Geschrubbe, sondern eine in sich stimmige Mischung aus bedrohlicher Brutalität und atmosphärischer Melodik. Tracks wie der Opener „A Fatal Desire“ oder „Blindfold“ seien hier nur stellvertretend für zahlreiche andere Highlights des Albums genannt.

HOCICO zelebrieren auf „Memorias Atras“ erneut harten und düsteren Elektro und beweisen damit, dass sie immer noch zur Speerspitze der Szene gehören. Sie erfinden sich und das Genre dabei nicht neu, halten beides jedoch eindrucksvoll am Leben und füttern es mit einer ausgeglichenen Mischung aus neuen Ideen und Altbewährtem.

16.03.2008
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