Hirax - Immortal Legacy

Review

Dass HIRAX seit ihrer Reunion im Jahr 2000 mit “Immortal Legacy” erst ihr drittes Album vorlegen, wirkt auf den ersten Blick etwas irritierend. Wenn man aber die ‘Metal Archives’ konsultiert, stellt man fest, dass die Band seit der Wiedervereinigung unzählige Splits, Singles oder DVDs auf den Markt gebracht hat. Die Marschrichtung ist dabei die gleiche wie Mitte der Achtziger, als die Band zwei recht strake Alben in den Orbit schoss, und das heißt, es gibt unverfälschten Thrash Metal mit Hardcore-Einflüssen auf “Immortal Legacy” zu hören.

Die Band hat auch schon vor ihrem Split 1989 die Thrash-Szene in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite attestierte man der Band eine der originellsten Kapellen im Thrash zu sein, was sicherlich auch am Gesangsstil von Frontmann Katon W. De Pena festzumachen war. Es gab aber auch Stimmen, die schon damals der Meinung waren, dass HIRAX ihren Brüdern im Geiste (EXODUS, TESTAMENT, DARK ANGEL) qualitativ hinterher liefen. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Fakt ist, HIRAX ziehen ihr Ding völlig ohne Kompromisse und gemäß der alten Schule durch. Auch auf “Immortal Legacy” thrashen sich Sänger Katon und seine drei Kumpel munter durch Abrissbirnen wie “Hellion Rising”, “Tied To The Gallows Pole”, den Titeltrack oder “Violence Of Action”. Die Elemente aus dem Hardcore sind im Bandsound noch vorhanden, treten auf “Immortal Legacy” aber nicht mehr so in Erscheinung wie auf vorherigen Releases. Auch an der Performance von Katon hat sich nicht viel verändert. Der Mann balanciert bei seinem Gesang immer noch gekonnt zwischen Melodie, Aggression und einer Portion Wahnsinn. Thrasher werden hier also ohne Frage gut bedient und phasenweise auf eine Zeitreise geschickt. Die Nackenmuskeln dürften beim Genuss von “Immortal Legacy” jedenfalls gut beansprucht werden. In diesem Kontext stellt sich auch das Artwork von Philip Lawvere (“Pleasure To Kill” anyone?) als gelungen heraus.

Ein weniger glückliches Händchen haben die Protagonisten bei der Spielzeit der Scheibe gehabt. 38 Minuten sind dann doch etwas wenig und die beiden belanglosen Instrumentals (wenn man das Intro “S.O.W.” mitzählt sind es sogar drei) hätten HIRAX gerne gegen einen oder zwei weitere Song eintauschen können. Alles in allem kann man festhalten, dass “Immortal Legacy” trotz kleinerer Schwächen ein starkes Album geworden ist und von Fans, sowie Thrashern im Allgemeinen angecheckt werden sollte.


20.02.2014
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