Hioctan - Under Control

Review

HIOCTAN aus dem hohen Norden Deutschlands zählten in der Elektroszene bisher noch nie zur Kategorie der Veröffentlichungs-Weltmeister, daher ist „Under Control“ auch erst das dritte Album des Duos seit seiner Bandgründung 1999.

Wirkte das 2003er-Album „Headscan“ stellenweise noch etwas unausgegoren, haben HIOCTAN hörbar an Reife und Qualität gewonnen. Die 14 neuen Songs sind weiterhin als Dark Elektro in klassischer Manier zu klassifizieren, d.h. harte Beats, verzerrte Vocals und eine überwiegend apokalyptische Stimmung breiten sich schon im Rahmen des Openers „Pax Veritas“ aus. Die Produktion wirkt griffig und obwohl sich HIOCTAN mit ihrem Sound eher an der Vergangenheit orientieren im selben Moment frisch und modern. „Vergangenheitsorientiert“ soll in diesem Zusammenhang auch eher bedeuten, dass das Duo eben genau die Sorte von Elektro anbietet, die nichts mit technoid-trancigen oder poppigen Spielereien am Hut hat. „Damned Society“, „Under Control“ oder „Sleepless“ lassen es einerseits ordentlich krachen und zeichnen sich gleichzeitig durch diverse Soundtüfteleien aus, die es dem Hörer erleichtern, Zugang zu den düsteren Tracks zu finden. Das passt schon alles gut zusammen im Sound von HIOCTAN und eigentlich gibt es hier nicht viel zu kritisieren.

HIOCTAN ziehen ihren Stil von der ersten bis zur letzten Minute blitzsauber durch, dennoch wünscht man sich manchmal etwas mehr Mut zur Abwechslung, vor allem mit fortschreitender Spieldauer. Dem Album mit seinen satten 14 Tracks hätte bei dem begrenzten Abwechslungsreichtum vielleicht mehr „Kompaktheit“ gut getan, dennoch geht „Under Control“ unter dem Strich mehr als in Ordnung.

16.03.2010
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