HINSIDES lautet der Name des aktuellsten Projekts von M.A., seines Zeichens Frontmann der schwedischen Schwarzmetaller ULTRA SILVAM, unter deren Banner er vor zwei Jahren das hervorragende Debütalbum „The Spearwound Salvation“ rausgebracht hat. Die jüngste Veröffentlichung des Multiinstrumentalisten trägt den klangvollen Titel „Under Betlehems Brinnande Stjärna“ und verspricht eine knappe halbe Stunde grimmiger skandinavischer Tonkunst.
HINSIDES steht für raubeinigen Black’n’Punk …
Besagtes Versprechen wird sodann auch unmittelbar mit dem Opener „Afsägelserit“ eingelöst. Der auf dem Erstlingswerk von HINSIDES präsentierte Stil zeigt sich kratzig und roh und legitimiert zur klanglichen Kategorisierung im Raw Black Metal. Der sägende Sound der Gitarren in Kombination mit dem punkigen Drumming erinnert immer wieder an AKITSA und das selbstbetitelte Projekt des Norwegers Wagner Ödegård, sowie sein Hauptzugpferd WULKANAZ. Wer sich an den schroffen Melodien besagter Bands die Ohren wundscheuert, wird auch mit HINSIDES keine gute Zeit verleben können.
Hat man sich allerdings einmal zu den der Musik zugrundeliegenden Songstrukturen durchgekämpft, ohne an der Produktion zu scheitern, folgt die Belohnung in Form kurzweiliger, bissiger Stücke, wie etwa dem düster vor sich hin bolzenden Titeltrack oder dem hymnischen „Frälst I Dödsstöten“. M.A. verliert mit HINSIDES nie die packenden Melodien aus den Augen und sägt sich ins kollektive Gehör. Hin und wieder erinnert das Riffing auf „Under Betlehems Brinnande Stjärna“ zudem an französische Bands, hier tendenziell eher mittelalterlich und ländlicher Ausrichtung der Marke AORLHAC, statt dissonanter DEATH SPELL OMEGA. Auch die kauzigeren Bands des Helvetic Underground Committee (ATEIGGÄR, UNGFELL und Konsorten) kommen hier und da in den Sinn. Die unterschiedlichen stilistischen Einsprengsel ergeben dabei ein stimmiges Gesamtbild, einzig das Cover der Band SAMHAIN in der Mitte des Albums fügt sich nicht gänzlich nahtlos in die von HINSIDES dargebotene Spielart ein.
… und fräst sich tief in die Gehörgänge
Neigen viele Musiker im schwarzmetallischen Spektrum zur Gründung zahlreicher Einmann-Projekte mit nahezu identischem Klangbild, lässt sich HINSIDES erfreulich losgelöst von ULTRA SILVAM betrachten. Im unmittelbaren Vergleich mag die Klasse letztgenannter Band zwar nicht erreicht werden, dafür weiß M.A. auf „Under Betlehems Brinnande Stjärna“ jedoch mit authentisch schmutziger Punk-Attitüde und rotzigem Black’n’Roll-Einschlag eine ganz eigene Duftnote zu setzen. Für die Gefolgschaft von Bands wie WAGNER ÖDEGÅRD, AKITSA und WHITE MEDAL ein Pflichtkauf, wer sich noch nicht mit dem kratzigen Klang anfreunden kann, findet in ULTRA SILVAM den etwas besseren Zugang zum musikalischen Schaffen des schwedischen Musikers.
Das klingt doch mal gut… und undergroundig ist es auch. Warum landet so was nicht bei Those Of The Unlight? 🤔
Muss mir mal das Album geben, der Sog hat defintiv Klasse! Steinibgt mich, aber ich finde das Dargeboetene auf seine finstere Art sehr elegant und ästhetisch. Auch wenn ich für derart räudigen Sound in der Stimmung sein muss und ich so etwas daher vor allem im Herbst und Winter höre.
Ich sag’s ganz ehrlich, mir ist das schon etwas zu low-fi und auch nicht so geil, daß das vom Songwriting her ausgeglichen würde. Bei Nehëmah z.B. ist das der Fall. Voll schlecht ist das jetzt nicht, wenn man eine Vorliebe für diese Art Black Metal hat, aber bei mir rauscht das so vorbei. Wird zur Kenntnis genommen und mit den Achseln gezuckt..
Ich geb Nili68 absolut recht: mit dem Sound komme ich zwar gut klar, aber ich hab sowas in den letzten 25 Jahren so oft gehört, das läuft halt einfach vorbei. Solide und macht Laune, bleibt aber nicht hängen. Hier ist leider nix dabei wo ich sage: „Kauf ich mir weil…“ Trotzdem 5 Punkte, weil es verdient ist.
in den 90ern hatte dieser Sound seine absolute Berechtigung, damals wurden idR Eigenproduktionen auf 4 oder 8 Spur Kassetten Recordern aufgenommen, oder gar noch puritanischer, Punk-Vibe sozusagen, war gut so
macht man das heute noch hat es für mich eine eher verbohrte Anmutung, wenn es so gewollt ist, alles gut, wenn man jedoch damit besondere Authentizität transportieren möchte wirkt es albern auf mich
den kompositorischen Aspekt mal aussen vor, ist das hier nichts für mich, was ja auch ok ist und so, aber ich finde es schon schade, irgendwie
In der DS Szene werde auch sehr gerne, obwohl es in dieser Größe eine sehr neue Szene ist, alte Retro Sounds verwendet. Die sind dann auch verbohrt? Meiner Meinung nach geht es u.a. darum, dich „ästhetisch Authentizität“ zu wahren, sich dem zu nähern, was man mit der Musik vermitteln möchte und das sind nun mal keine bunten Blumenwiesen.Was ist das albern?
Wenn man das Ganze natürlich nur auf ein rein musikalischer Ebene betrachtet, verstehe ich die Kritik, aber dann legt man hier meiner Meinung die falsche Herangehenswise an den Tag.
Dieser neumoderne wischiwaschi Sound ist der, den ich albern finde. BM in Watte gepackt, ganz tolle Idee. ;))
@watutinki
das ist ja alles nachvollziehbar für mich, aber eben auch albern
heutzutage bekommst du nen besseren Sound wesentlich günstiger hin, eine Produktion auf nem 4/8 Spur Tascam ist sicherlich kostspieliger 🙂 …..oder wenigstens auf gleicher Höhe
ich bin halt kein Leichenfledderer, ich mag auch diese ganzen 70er Retro Bands um verrecken nicht, die in Schlaghosen vor ner Orange Wand Sounds fabrizieren, die ein Aussenstehender von den Originalen nicht zu unterscheiden wüsste
gab es damals, war geil, Zeit ist um
wir haben Ende der 80er exakt so geklungen wie Hinsides, ok, so in etwa 😀
warum sollte man das heute noch einmal machen? wir klangen so weil wir uns nichts besseres leisten konnten, heute kann man mit ner schmalen Börse ne ganze Menge mehr erreichen, muss ja nicht gleich wie New Metal klingen
Ok, es klingt aber ein wenig so, nur weil früher viele Garagen Bands keine technischen/finanziellen Möglichkeiten hatten, einen sauberen, fetteren Sound auf die Beine zu stellen, dann kann das ja auch nicht gewollt sein. Das mag sicher hier und da stimmen, aber davon abzuleiten, dass dieser Sound generell unerwünscht ist, halte ich für fragwürdig. Wie gesagt, gerade in der DS Szene ist dieser Retro Sound extrem beliebt und das obwohl jeder Sclafzimmer Mortiis mit seinem PC, einen deutlich moderneren Sound hinbekommen würde.
Ohne mich damit jetzt auszukennen, dieser 70er Retro Bands Schlaghosen Sound war für mich ein Produkt der damaligen Zeit, welches die Themen der damaligen zeit behandelt und vermittelt hat.
Der BM der 90er ansich ist für mich zeitlos, ebenso wie Kittelsens Bilder zeitlos sind. Das ist für mich keine Kunst aus einer bestimmten Epoche, sondern sie war in der einan oder anderen Form schon immer da und wird als Blaupause auch immer bleiben. Das was dann nach den 90ern passiert ist, ist diese zeitlose Kunst zu verfremden, moderner zu gestalten. Aber auch wenn Du ein Kittelsen Bild verfremdest, modernisierst und es den Leuten gefallen sollte, das Original wird immer das Original bleiben und es wird niemals obsolet sein.
Ich behaupte nicht, dass ich damit die einzige Wahrheit gepachtet habe, so sehe es einfach persönlich und in den letzten 20 Jahren hat sich das zumindets bestätigt.
Der Song haut mich einfach als solches nicht vom Hocker, unabhängig vom Sound. Interessiert noch irgendwen das Songwriting oder geht’s bei Metal nur noch, ausschließlich um den Sound? Womit ich den Sound, die Rolle die er zur Gesamtästhetik beiträgt, nicht negieren will.
Haut Dich das Songwriting von For all Tid vom Hocker?
Ich könnte das jetzt googeln, aber bin ehrlich, dass ich die jetzt nicht im Ohr habe. Ich hab‘ die vor Ewigkeiten mal gehört und da klang die mir zu harmlos, lieb und erinnerte mich an Empyrium. Kann aber, aus heutiger Sicht, auch falsch sein..
https://www.youtube.com/watch?v=m3T6DhpT82A
Na ja, ich würde sagen das Songwriting ist hier schon wichtig, bis zu einem gewissen Punkt, aber die anderen Elemente stehen dem in nichts nach. Wenn das Songwriting passt, aber der Rest nicht, kannste das Resultat am Ende bei dieser Mucke trotzdem vergessen.
Ich höre mir das nachher mal richtig an. Nach kurzen Durchzappen will ich das jetzt nicht beurteilen. Danke auch für den Link.
Generell hat das Songwriting bei mir einen höheren Stellenwert. Zu welchem Anteil hängt aber tatsächlich von mehreren Faktoren statt.
Jetzt mal unter uns Pastorstöchtern: Ihr wollt mir allen Ernstes weismachen, dass euch diese fiesen Rückkopplungen und eindeutig ungesunden Frequenzen gefallen? Das‘ doch ausgemachter Blödsinn, ist dies hier weder elitär, ursprünglich, oder Atmosphäre Schaffens, sondern einfach mal Krach, dem ich am liebsten die Daseinsberechtigung absprechen würde, insofern ich ein intolerantes Arschloch wäre 😂
Korrektur : Atmosphäre schaffend
Jemand der ausschließlich progressiven plastik death hört sollte sich kopfschüttelnd abwenden und es dann dabei belassen 😉
Also wirklich vom Hocker haut mich die Platte jetzt nicht, aber das liegt nicht am Sound. Dazu kann man doch auch generell nur sagen, manche stehen halt auf Oldschool, organischen handgemachten Sound, die anderen auf modernen 0815 Plastik Sound ohne Seele. Geschmäcker sind halt verschieden.
Denke die Produktion hängt auch stark vom jeweiligen Subgenre ab, bei z.B. progressivem Zeugs möchte ich doch bitte ne klare, saubere Produktion.. sonst meckert die Anlage ob ich sie eig. verarschen will wenn ich nur ‚Handyaufnahmen‘ à la z.B. frühe Darkthrone auflege..^^
Frei nach Indiana Jones : How dare he!? 🤣🤣🤣
@dan360
So sieht es mal aus! Will ich TechDeath brauch ich getriggerte Drums und pickfeine Gitarrensounds, geht es ins Oldschoolige Death Gefilde brauch ich das ganze kratzig / rumpelig. Beides hat doch seine Daseinsberechtigung. Genau so sieht es eben beim Black Metal aus. Fetzt beides, und auf beides muss ich Bock haben und in Stimmung sein. Solche Diskussionen finde ich aber auch echt angenehm, sollte in jedem Fall aber vereinen und nicht spalten.
@elLargo
Auf den Punkt gebracht, top zusammengefasst!
@ClutchNixon
Hahahah ja die jute Greetaa..🤣
Elejant is se jewesen!!!
Doch, das kann man ihr nicht absprechen!
Seit gestern ist der neue True BM Meilenstein verfügbar. :))
Eines kann ich schon mal sagen, über Kopfhörer funktioniert das Ganze jedenfalls nicht wirklich, zumindest nicht bei mir. Aber über die Anlage hat’s dann was!
https://regainrecords.bandcamp.com/album/under-betlehems-brinnande-stj-rna
Der dargebotene Song reicht mir schon.
Unter Gamern spricht man von Grafikhuren. Dann bin ich wohl ne Soundhure. Geht für mich überhaupt nicht. Dabei scheint der Song dahinter ganz ok zu sein – kann ich nicht genauer beurteilen, dafür lenkt das selbst für Noise-Verhältnisse übertriebene Klanggewand zu sehr ab.
Etwas derart schreckliches hab ich seit Jahren nicht mehr gehört.