Journalisten reden oft um den heißen Brei herum. Manches muss man aber auch einfach klar, deutlich, kurz und in aller gebotenen Kompromisslosigkeit sagen. Dazu gehört auch: HINSIDES mit ihrer Platte „Etemenanki’s Followers“ sind eine absolute Frechheit. Um das herauszufinden, musste ich die Platte wirklich nur einmal hören und habe Angst davor, es nochmal zu tun.
Damit sind HINSIDES ein gutes Beispiel dafür, dass man auch als Norweger mit vollendeter Talentfreiheit in Sachen Black Metal gestraft sein kann. Man muss dafür nicht ORCRIST heißen und aus Italien kommen. „Etemenanki’s Followers“ hat nicht nur einen unaussprechlichen Titel, sondern ist auch musikalisch unsagbar grauenhaft. Das Beste an diesem Album ist seine annehmbare Produktion, die allerdings gleichzeitig dafür sorgt, dass man alle spielerischen Unsauberheiten und Unzulänglichkeiten der vier Songs (plus viereinhalbminütiges Intro aus dünnem Klaviergeklimper) zu gut heraushört.
Das uninspirierte Gelärme soll irgendetwas mit DARKTHRONE und SATYRICON zu tun haben. Die einzige Parallele, die ich entdecken konnte, ist allerdings die Benutzung von Gitarre, Bass, Schlagzeug und menschlicher Stimme. Das Niveau der Benutzung dieser Zutaten könnte allerdings unterschiedlicher kaum sein. HINSIDES fehlt es an jedem Gespür für packende Riffs, gute Melodien, Arrangement mit Spannung und eigentlich auch allem anderen, was eine gute Band ausmacht. Nicht einer der vier Songs ist interessant oder einprägsam. Im Prinzip handelt es sich um fünfundzwanzig Minuten gleichförmig langsames mit mittelschnelles Gedröhne, das verdächtig den Eindruck einer Proberaumimprovisation macht. Natürlich soll das old school sein, ist aber im Prinzip allerhöchstens als unterdurchschnittliches Demo zu verstehen. Das als Full-Length-Album verscheuern zu wollen, ist ziemlich unverschämt. Eine Cassette oder CD-R hätte es auch getan.
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