Hinayana - Death Of The Cosmic (EP)

Review

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Laut Promo-Waschzettel haben HINAYANA „seit ihrer Gründung im Jahr 2014 für viel Aufsehen in der Szene gesorgt“. Wer bislang verpasst hat, dass die Band quasi kurz vor der Übernahme der Metal-Weltherrschaft steht, darf sich trösten. Dem Verfasser dieser Zeilen war sie bislang auch völlig unbekannt. Fangen wir daher mal von vorne an. HINAYANA kommen aus Austin in Texas, spielen eine Mischung aus Melodic Death und Doom Metal und haben bislang eine Demo und ein Album auf der Habenseite. Nun sind Napalm Records auf den Fünfer aufmerksam geworden, die ihren Einstand auf dem Label aus Österreich nun mit der EP „Death Of The Cosmic“ feiern.

HINAYANA– Auf Breitwand getrimmt

Nicht nur die Growls von Casey Hurd, der die Band zunächst als Ein-Mann-Projekt gegründet hat, erinnert ein wenig an NAILED TO OBSCURITY, auch die Mischung aus Melodic Death und melancholischem Death Doom hat durchaus Ähnlichkeit mit den Niedersachsen. Allerdings ist der Sound der Texaner im Vergleich deutlich mehr auf Breitwand getrimmt, klingt insgesamt weniger sperrig und geht direkt ins Ohr.

Der Beginn des eröffnenden Titeltracks zieht daher auch deutlich Parallelen zu den jüngeren Werken von INSOMNIUM, kommt eher verträumt-entrückt daher, statt auf Kante zu setzen. Auch wenn Härte und Geschwindigkeit noch deutlich anziehen, sind es doch vor allem epische Synthie-Teppiche und opulente Melodiebögen, die den Gesamtsound prägen.

Für einige dürfte die Produktion eine Spur zu glatt ausgefallen sein, dennoch passt sie letztlich perfekt zu dem, was HINAYANA ausdrücken möchten. Musik, um sich darin zu verlieren ist hier Programm. Neben elektronischen Sounds lassen Casey Hurd und Co. durchaus exotischere Klänge zu, wie die Mongolische Pferdekopfgeige im melancholischen „Cold Conception“, gespielt übrigens vom leider 2019 viel zu früh verstorbenen Nature Ganganbaigal (TENGGER CAVALRY).

Das bisherige Rezept ändert sich letztlich auch in den beiden letzten Songs der EP kaum, allerdings stört dies überhaupt nicht, da noch keinerlei Abnutzungseffekte auszumachen sind und das Songwriting weiterhin absolut zwingend und schnörkellos bleibt.

Leicht aber gut – „Death Of The Cosmic (EP)“

Wer auf der Suche nach sperrig-progressivem Old School Death Doom mit Melo Death Anleihen ist, der wird auf „Death Of The Cosmic“ eher weniger fündig. Wer aber keinerlei Probleme mit ohrenschmeichelndem Sound, vordergründigen Keyboards und Songs, die sich bereits beim ersten Hören im Gehörgang fest fräsen hat, der sollte HINAYANA auf jeden Fall eine Chance geben.

Allen, für die NAILED TO OBSCURITY ihre letzten beiden Alben zu verkopft angegangen sind, für den bieten die Texaner, die eigentlich wie Finnen klingen, eine ungleich leichtere Alternative. Und leicht ist hier keinesfalls negativ gemeint. „Death Of The Cosmic“ ist eine knackig kurze EP ohne Füllmaterial. Ganz im Gegenteil, fast jeder Song ist hitverdächtig. Sollte die Band in der Lage sein, das auf Albumlänge zu wiederholen, ist von HINAYANA in Zukunft noch einiges zu erwarten.

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20.08.2020

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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