HIM - XX - Two Decades Of Love Metal

Review

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Ein „Greatest Hits“-Album also. Soso. Nicht, dass HIS INFERNAL MAJESTY nach 20 Jahren Bandgeschichte davon keine zu bieten hätten, im Gegenteil. Nur wirkt die Playlist, wenn man das 2004 erschienene Best Of „And Love Said No“ daneben legt, mehr als lahm. Kaufanreiz für Fans, tolles Artwork, Zwischenmeldung bis zum neuen Studioalbum 2013, mehr ist aus „XX – Two Decades Of Love Metal“ nicht herauszulesen.

Natürlich darf eine Band von Weltstatus mit Verkaufszahlen im 5-Millionen-Bereich ihre größten Hits alle auf eine Scheibe bannen, aber warum um Himmels Willen müssen sich die 20 Lieder zum Großteil mit dem ersten „Best Of“ überschneiden? Weil die Songs nach all den Jahren genauso gut sind? Weil die Plattenfirma weiß, dass sich alte Hits, die sich einmal verkauft haben, auch ein zweites Mal verkaufen? Weil es genug Mädchen da draußen gibt, die den Love-Metal-Finnen noch einmal ihre Liebe mit 15 Euro zeigen wollen? Was ist mit all den kreativeren Lösungen anderer Bands, Akustik-Best-Ofs, Jubiläums-DVDs…? Halt nein, die Kreativecke war mit den Mixversionen auf „Uneasy Listening Vol. 1 & 2“ ja schon ausgeschöpft. Hat da jemand Schulden, oder warum werden die eigentlich guten Werke von den Finnen nun schon zum eigentlich vierten Mal so verramscht?

„Join Me“, „Poison Girl“, „Gone With The Sin“, das wirklich gelungene Chris Isaac-Cover von „Wicked Game“ – das seien jetzt mal willkürlich herausgegriffene Titel der neuen Jubiläumsplatte. Allesamt auf Vorgängerkompilationen erhältlich. Nochmal nett das Heartagramm draufgepackt, ab in den CD-Laden. Ein neuer Track („Strange World“) dazu, fertig ist die Werbung für das gefeierte Jubiläum der zwei Dekaden Bandhistory. Natürlich, ein Argument wäre, dass hier erstmals die komplette Phase der Band musikalisch dokumentiert ist. Daran ist aber nicht zu rütteln, der Stoff ist seit Jahren schon bekannt.

Ob man selbst als eingefleischter HIM-Fan den Status der Band in diesem Sinne nochmals pushen und unterstützen muss, ist äußerst fragwürdig. Zum Bandjubiläum, das man auch anders mit den Fans hätte feiern können, ist das Aufwärmen alter Kracher ein äußerst fader Gang. Mit einem einzigen neuen Track fehlt reichlich Würze, zieht man alle auf „And Love Said No“ veröffentlichten Titel ab, fehlt dem Gericht sogar der Hauptbestandteil, quasi das Filet, die Soße und die Beilage zusammen. Keiner Band von dieser Größe kann man den Kommerz vorwerfen, denn irgendwo wollen alle ihre Miete bezahlen, und jede Band ist froh, wenn sie das von der Musik auch wirklich kann, aber das Album grenzt an glatte Fan-Ver…na, ihr wisst schon. Die Musik von HIM bleibt gut und stark, aber mehr Neukreationen wären die Extraportion Sahne auf der Geburtstagstorte gewesen.

23.10.2012

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