Anfangs dachte ich ja, dass HILASTHERION eine „lustige“ Spaßkombo sind: Furchtbar süßlich klingender Melodic-Death-Metal mit Texten und Songtiteln von und natürlich mit Jesus, ach kommt, ist nicht euer Ernst. Bei näherer Betrachtung der Texte, denen der korrekte Gebrauch der englischen Sprache zu großen Teilen abgeht, wurde es dann sehr schnell deutlich: die Band meint das ernst. Die Texte strotzen vor missionarischer Jesuslobhudelei und Gottesfürchtigkeit. Als Mensch, der sich selbst als Realist und Anhänger der Wissenschaft sieht, kann ich weder mit Satan, noch weniger mit Gott etwas anfangen und, wenn ich ganz ehrlich bin, stehe ich Menschen, die ihr Leben dem Glauben an Jesus oder dem leibhaftigen Gehörnten widmen, in den meisten Fällen mehr als skeptisch gegenüber. Vielen Black-Metal-Kollegen stehen HILASTHERION jedenfalls in nichts nach, nur die Musik ist schlechter.
Musikalisch macht die Band keine Hehl aus ihrer Herkunft, die Gruppe klingt zu jeder Sekunde finnisch. Hohes Nervpotenzial haben vor allem die Klampfen, die durch schreckliche Heavy-Metal-Soli permanent negativ auffallen, und das Keyboard, welches “Taken From Darkness“ mit einer dicken Portion Zucker überzieht und die ohnehin schon wenig vorhandene Aggression völlig zerstört. Lediglich gesanglich verlässt die Band ihr Heimatland und schippert ein wenig gen Westen, nach Norwegen, indem man in die Kerbe der Sangeskünste des Herren Shagrath schlägt.
Wie man sieht, die Zutaten sind mies und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass es das Album auch ist. Die Musik ist nicht zuletzt durch die zahnlose Produktion sehr weichgespült, selbst Jesus hätte da wohl wenig Lust seine Loden mal kräftig durchzuschütteln. Den Songs an sich fehlt es an Durchschlagskraft, an packenden Riffs, an prägnantem Gesang, an guten Ideen, an Highlights, an Stimmung, an Originalität, an Härte… diese Liste könnte man endlos fortführen.
Ungeachtet der religiösen Ausrichtung von “Taken From Darkness“ bleibt dieses Werk einfach ein Schuss in den Ofen, denn die Herren können in keinem einzigen Moment auch nur ansatzweise überzeugen. Wer Bands wie CHILDREN OF BODOM mag und diese einmal in noch schlechter hören möchte, ist aber gern dazu eingeladen, sich näher mit HILASTHERION zu beschäftigen!
Oh Mann…:)
Ich mein, musikalisch ist das hier Gebotene ja gerade noch akzeptabel, technisch immerhin sauber, überzeugend gesungen und produziert. Aber welch Graus, wenn man die Lyrics durchliest! Schon Die Ankündigungen auf der Homepage sind in lächerlich schlechtem Englisch, aber die Lyrics toppen das noch. Nicht nur, dass dem Verfasser das Verständnis für Symbolik und metaphorische Tiefe (ich sage nur: Warrel Dane) oder das poetische Können (Bob Dylan) gänzlich abgeht, er beehrt einen auch noch mit lächerlich naiven Jesushudeleien, die in den Refrains auch mal gerne den rhezorischen Holzhammer rausholen. Ich hab mich wahrhaft gegruselt (und gekringelt), aks ich das gelesen hab. Hut ab!
Meine Güte, ich verstehe es nicht ganz!
Ich finde die Band musikalisch auch alles andere als interessant, ABER sich so über die Texte aufzuregen, ist doch schon komisch!
Zumindest ist es extrem einseitig! Ich habe noch nie eine Review gelesen, wo man sich beschwert hat, dass Amon Amarth nur Lobeshymnen auf Odin und Thor singen. Songs wie \"Inno A Satana\" von Emperor sind Kult-Songs obwohls Satansdudeleien sind, die Christen nicht hingebungsvoller schreiben könnten…
Warum schaut man immer sooo extrem auf die Lyrics, nur weil Bands an Jesus glauben? Das geht nicht in meinen Schädel rein!