Highgate - Survival

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir HIGHGATE aus Kentucky bisher nicht bekannt waren, obwohl „Survival“ bereits das dritte Album der 2005 gegründeten Band ist. Düsteres Schwarz-Weiß-Cover, eine Tracklist mit lediglich drei Stücken, deren Titel sowie die Beschreibung machen schonmal sehr neugierig.

HIGHGATE spielen eine Mischung aus dunklem, bedrückendem Sludge, Black und Doom Metal. Den Anfang macht das langsame, trostlose, quälende 12 Minuten lange „Mother Abyss“, welches damit den kürzesten (!!!) Song dieser CD darstellt. Ein dunkler schleppender Brocken mit massig Feedbacks, dicken, repitiven, sludigen Doom-Riffs, gepeinigtem Gesang und rauen, gedehnten Sounds dazwischen. Das Stück steigert sich hin zu chaotisch rasendem Schlagzeugspiel und sägenden Riffs. Weiter geht es mit dem 14minütigen „There Will Never Be Light Again“, welches zunächst offener, weniger intensiv klingt, der irreführende milde Anfang geht ein wenig in die Stoner Rock Richtung. Doch natürlich sind hier auch wieder raue, hypnotisch langsame Riffs, dazu aggressiver Gesang, eine hasserfüllte, schleppende Stimmung. Ein monumentaler, musikalischer Alptraum mit verzerrtem Groove, Dröhnem und Brummen, als ob man unter einer riesigen Lawine begraben wird. Gegen Ende wird das Stück melodischer. Das abschließende „Nachwirkungen / Survival“ ist wieder eine träge Sludge / Doom-Metal-Nummer mit 20 Minuten Länge, mit traurigem, dunklem Gesang und dreckigen Lava-Riffs. Im Verlauf des Stücks nimmt die Geschwindigkeit zu, ehe HIGHGATE unvermittelt Post Rock im Stile von ISIS oder JESU anstimmen, und das Ende ist dann sehr noisy. Die Mischung aus minimalistischem Doom, experimentellem Noise, dreckigem Sludge und grimmigem Black Metal hat es in sich, auch wenn zugegebenermaßen der Spannungsbogen nicht immer gehalten werden kann und auch nicht alle verbratenen Ideen zünden. „Survivall“ ist kalt, trostlos, harsch, primitiv und kompromisslos extreme, mit apokalyptischer Atmosphäre. Irgendwo zwischen KHANATE, SUNN O))) und BORIS.