Im Zuge der unaufhaltsam rollenden Retrowelle ist eine Band wie HIGH SPIRITS natürlich ein gefundenes Fressen für alle Label-Vertreter. Denn die Jungs aus Chicago rocken auf einem professionellen Niveau und klingen dabei mit ihrem Achtzigersound durch und durch authentisch. Nicht zuletzt aufgrund des Gesangs fühlt man sich irgendwie an die alten SCORPIONS und deren Frontpfeifer Klaus Meine erinnert.
Retro-Authentizität wird aber zum Problem, wenn man es dabei nicht schafft, eigene Impulse zu setzen. Und genau hier besteht bei HIGH SPIRITS noch Nachholbedarf. Denn seien wir mal ehrlich: Bei allem Schwelgen in seligen Erinnerungen an die nostalgisch verklärte Vergangenheit wollen wir doch letztlich immer wieder von Neuem überrascht werden und nicht nur Wiederholungen über uns ergehen lassen.
Damit soll HIGH SPIRITS nun aber nicht unrecht getan werden, denn die Jungs liefern durchaus eine ordentliche Leistung ab, haben einige starke Songs am Start und spielen vor allem mit hörbarer Leidenschaft genau den Sound, auf den sie selbst Bock haben. Das verdient in jedem Fall Respekt und sollte nicht gering geschätzt werden. Man fragt sich nur, wieviel geiler diese Truppe werden könnte, wenn sie den nötigen Funken eigenständiger Inspiration erhalten und sich weniger an den immer gleichen überlieferten Szene-Standards festklammern würde.
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