High Reeper - Higher Reeper

Review

Ein Jahr nach ihrem Debüt hauen HIGH REEPER direkt den Nachfolger raus. Bei der Namensfindung waren die Jungs aus Philadelphia aber anscheinend nicht so fleißig, denn das Zweitwerk hat schlicht den gesteigerten Bandnamen als Titel verpasst bekommen: „Higher Reeper“.

Abgesehen von einem neuen Mann am Schlagzeug hat sich nicht viel geändert. „Higher Reeper“ beinhaltet schnörkellosen Stoner Doom, bietet also lässiges Gestampfe bis zum Abwinken. Selten einmal treten HIGH REEPER das Gaspedal bis zum Midtempo durch („Bring The Dead“). Meistens dröhnen schleppende Riffs aus den Boxen, begleitet von einem Schlagzeugspiel, dass sich aufs Wesentliche beschränkt, in den richtigen Momenten aber passende Akzente setzen kann. Dazu gesellt sich ein klagender, nasal klingender Gesang, der in seinen besten Momenten an BLACK SABBATH erinnert.

„Higher Reeper“ – Staubtrockener Stoner Doom

Ganz generell hat der staubtrockene Stoner Doom der Marke ORCHID oder OGRE eine ausgeprägte 70er Schlagseite. Die kitzelt vor allem der organische Sound raus, der jedem Instrument auf „Higher Reeper“ genügend Raum lässt. Dies führt an manchen Stellen allerdings auch dazu, dass es etwas rumpelig klingt, was aber durchaus zum Charme des Albums beiträgt.

Charme allein sorgt aber leider nicht zu einem guten Album. Nicht, dass „Higher Reeper“ schlecht wäre. Ganz im Gegenteil ist die Platte durchaus hörbar, an vielen Stellen sogar unterhaltsam. Die nach Schema F geschriebenen Songs nutzen sich jedoch schnell ab. Mancher Song wird da schnell zum trägen Schlepper, der aber immer noch eine gewisse Coolness besitzt, die dem Album in seiner Gesamtheit einen besseren Eindruck verpasst, als es den einzelnen Songs gelingt.

HIGHER REEPER sind gut, aber kein Aushängeschild

Unterm Strich ist „Higher Reeper“ ein solides Album für Genrefans, die neues Futter für die nächste Überlandfahrt oder einen entspannten Abend brauchen. Wenn HIGH REEPER das erreichen wollten, ist es ihnen gut gelungen. Dass die Ambitionen der Band weiterreichen, ist aber (noch) nicht festzustellen. Ein Album im gehobenen Mittelmaß, das exemplarisch für das Genre steht, trotz des genialen Cover-Artworks aber kein Aushängeschild ist.

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30.03.2019

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1 Kommentar zu High Reeper - Higher Reeper

  1. Bluttaufe sagt:

    Da haben HIGH REEPER aber ein fades Süppchen zusammengebraut. Ausdrucksloser Gesang, der nach einer Zeit stark an den nerven zerrt, schwaches unspektakuläres Songwriting, lediglich die düsteren Momente wissen zu überzeugen.
    Für mich persönlich, ein verzichtbares Album.

    4/10