Bridge 9 Records konzentrierten sich bis dato vornehmlichen auf dein heimischen US-Markt und versammelten mit etwa TERROR, AGNOSTIC FRONT, SOIA, THE HOPE CONSIRACY, DEATH BEFORE DISHONOR oder BOY SETS FIRE bisher so einiges, was im Hardcore sowohl Rang und Namen hat als auch als Newcomer Furore macht. Zu den letzteren zählend müssen HIEROPHANT wohl einen bleibenden Eindruck bei dem Label hinterlassen haben: als eine der wenigen europäischen Bands fanden sie nach ihrem selbstbetitelten Debut den Weg über den großen Teich auf das Bridge 9-Roster und veröffentlichen nun den Zweitling „Great Mother: Holy Monster“, …
…dessen Kern ebenso schnell umschrieben ist, wie sich HIEROPHANT schnörkellos durch acht Songs in 28 Minuten holzen. Mit bratenden, teils dissonanten Riffs unter Abstinenz fast jeglicher ohrenschmeichelnder Melodien holzt sich das Quintett durch ein D-Beat-Massaker, dessen crustpunkiges, wutgeschwängertes Aggro-Potential von einem guttural brabbelnden Bass, ein bisschen schwarzer Kälte in den Höhenlagen und vor allem einem mächtig angepissten Brüllwürfel namens Karl befeuert wird. Dazu gibt es ein wenig Quoten-Sludge-Doom in genau drei sorgsam abgebremsten Momenten, Tempo-Wechsel sind für Anfänger, Hooklines sowiese und fertig ist die Hasskeule.
Das Rad erfinden HIEROPHANT damit natürlich nicht neu aber wer sich in diesem Genre über einen Mangel an Abwechslung beschwert, hat schon seit DISCHARGE und AMEBIX nichts verstanden. Das überraschendste Moment an „Great Mother: Holy Monster“ erschöpft sich im Umstand der wohl konzeptuellen Benamung eines jeden Songs mit „Son Of…“ im Titel. Dafür machen HIEROPHANT genau das richtig, worauf es ankommt: kurze knackige Nackenbrecher mit der gebotenen Intensität einer Nacht ohne Morgen zu knüppeln.
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