HEXVESSEL haben sich noch nie von Genrebezeichnungen oder Fan-Erwartungen in eine Schublade stecken lassen. Mit ihrem neuen Album “Polar Veil“ wenden die Okkult Rocker sich deutlich mehr ihrer metallischen Seite zu und zeigen deutliche Einflüsse von Black und Doom Metal, ohne dabei ihre folkigen, rituellen Elemente zu verlieren. Auch inhaltlich bleiben HEXVESSEL sich treu – “Polar Veil“ ist fest mit der Natur und ihrer Wirkung verbunden und soll dem Hörer ein spirituelles Zuhause bieten.
“Polar Veil“ vereint verschiedenste Einflüsse stimmig miteinander
Im Gegensatz zu den Vorgängeralben hört man “Polar Veil“ direkt zu Beginn seine (Black) Metal-Einflüsse an. “The Tundra Is Awake“ eröffnet das Album mit einer dichten Klangmauer, die einen homogenen Hintergrund für Sänger Mat „Kvohst“ McNerneys ungehetzten und eindringlichen Gesang bietet. Auf “Ring“ und “Older Than The Gods“ wird McNerney dann von Gastsängern Nameless Void von NEGATIVE PLANE und Okoi von BÖLZER unterstützt und schafft mit seinem tieferen, rhythmischen Gesang eine fast übernatürliche Atmosphäre.
Auch im späteren Verlauf des Albums ist die okkulte, stellenweise fast religiöse Atmosphäre greifbar. Der Gesang auf “Eternal Meadow“ mit gesprochenem Text im Hintergrund hat ein priesterliches, reines Gefühl, während “Crepuscular Creatures“ auf der anderen Seite deutlich düsterer und okkulter wirkt. Textzeilen wie das den Song eröffnende „This is the opening door/Where ancestors peer inside“ beschwören das Gefühl einer Séance herauf und das langsame, avantgardistisch beeinflusste Instrumental tut sein Übriges, um den Hörer zum polaren Schleier mitzunehmen.
Auch die von HEXVESSEL bereits bekannten psychedelischen Einflüsse kommen auf “Polar Veil“ nicht zu kurz. Diese zeigen sich vor allem bei “Listen To The River“, das durch das etwas weniger dichte instrumentale Arrangement in Kombination mit McNerneys tragendem Gesang etwas mehr Raum für die Gitarrenmelodie lässt und einen fast cineastischen Klang hat. Trotz verschiedener klanglicher Einflüsse der einzelnen Songs, die für Abwechslung und Aufmerksamkeit sorgen, schafft „Polar Veil“ es so, inhaltlich stringent zu sein.
HEXVESSEL können auch mit ihrem sechsten Album noch begeistern und überraschen
Der Gedanke, dass das ein bisschen viel der Einflüsse ist und aggregiert auf einem Album gar nicht funktionieren kann, liegt nahe. Davon lassen HEXVESSEL sich aber nicht beirren und präsentieren mit “Polar Veil“ ein stimmiges und vor allem abwechslungsreiches Album voller Atmosphäre, Naturmystik und Selbsterkenntnis. Mit im Vergleich zu den Vorgängern deutlich härteren, kälteren Gitarrenklängen zeigen sich die Okkult Rocker noch einmal von einer ganz neuen Seite, die sich absolut hören lässt. Gerne mehr davon!
Habe bislang drei Songs vom neuen Album verinnerlicht die ganz klar
die Richtung Doom mit Blackmetalgitarre vorgeben. Ganz klar Doom
und kein Schwarzmetall. Alle drei übrigens sehr gut und scheinen sich
wie die übrigen Alben immer der jeweiligen Thematik des Albums anzu-
passen in der musikalischen Ausrichtung und der Bandbreite von Neofolk
bis Doom Rock und Metal. Das Cover ist sehr gelungen und schön von schlichter
Eleganz. Bin schon wieder so 😍
Vom okkult Schwachsinn abgesehen, gefällt mir die Scheibe ausgesprochen gut. Die Mischung aus psychedelic/folk mit norwegischer BM-Schlagseite im Stile früher Darkthrone, geben der Musik ihre ganz eigene, charakteristische Atmosphäre, welche unverbraucht klingt. Das schöne Artwork passt außerdem perfekt zum Dargebotenen. Wie in einer anderen Rezension ganz treffend zu lesen: „In Winternächten erdacht, ist „Polar Veil“ für Winternächte gemacht.“
Heute das erste mal richtig gehört und total geflasht, atmosphärisch so dicht, wie ich es lange nicht mehr gehört habe. Ich freue mich schon rieisg darauf, bis die ersten richtig kalten Winternächte Schnee, Frost und Nebel verbreiten und ich dieses Meisterwerk mit dem passenden Ambiente genießen kann, in der klaren Sternennacht versinke. Der BM ist heutzutage Welten von dieser Klasse entfernt, daher ist das was Hexvessel hier leisten, nicht hochgenug anzurechnen. Ganz klar mein Jahreshighlight!
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Ich hab’s schon mehrfach mit denen versucht, weil die überall so gelobt werden, aber ich komm‘ da nicht richtig ran. Vielleicht atmosphärisch schon ZU dicht, so dass es übertrieben (natürlich subjektiv) wirkt? Alles kann zu viel sein. Wörter wie „kitschig“ und „pathetisch“ will ich zwar nicht verwenden, aber.. Naja, ich geb‘ keine Note, da das ja gut gemacht ist und wohl einfach meinen Geschmack nicht ganz trifft.
Geh da total mit Watu. Wunderschönes Album.