Hexenbrett - Zweite Beschwörung: Ein Kind zu töten

Review

Welch Grabesklang, welch verschrobene musikalische Konstellation. Die beiden mysteriösen Musiker Josto Feratu and Scarlettina Bolétt von HEXENBRETT lassen nach ihrem Demo „Erste Beschwörung“ aus dem Jahr 2019 nun endlich ihr Debütalbum aus dem Sack. Authentisch, kratzig und speziell.

Unorthodox und frei – HEXENBRETT

Das Interessante an dieser außergewöhnlichen Band ist sicher, dass kaum was über sie im Internet zu finden ist. Gern werden sie als die MERCYFUL FATE des Black Metal tituliert oder mit den slowakischen MALOKARPATAN verglichen.

Tatsache ist, dass sie vieles sind, aber nicht berechenbar. Das erste Demo unterscheidet sich sehr von ihrem Debüt, was das ganze Brimborium um HEXENBRETT noch spannender macht.

Intro – endlich mal kein klassisches Keyboard Geplänkel zu Beginn, hurra! Die geflüsterten Worte werden von einer Akustikgitarre begleitet und sind nach einer knappen Minute wieder verstummt, sehr erfrischend.

Weiter geht es mit einer Hymne, denn „Lass schlafende Leichen ruhen“ vereint alle Elemente der nebelumwobenen Band in einem Song. Schroffheit, Mystik, Kargheit und verzauberte schwarz-romantische Melodien verpackt in einem chaotischen Klangmantel.

Mystik, Horror und Black Metal – „Zweite Beschwörung“: Ein Kind Zu Töten

HEXENBRETT spielen mit vielen Facetten des Schwarzmetalls. Sie können roh, sie können lieblich und sie können vertrackt. Zu sagen, ob sie einem Metalfan gefallen werden, der auf Black Metal der ersten Stunde oder auf modernen Black Metal steht, ist schwierig.

Auf dem Album „Zweite Beschwörung: Ein Kind zu töten“ vertonen die beiden Musiker alles, was ihnen persönlich gefällt. Ob doomige Passagen, klassische Heavy-Metal-Riffs oder auch knallhartes Geknüppel – sie lassen (fast) nichts aus.

„Zweite Beschwörung: Ein Kind zu töten“ hat Höhen und Tiefen. Das Debüt von HEXENBRETT bietet packende Songs mit treibenden Melodien, wie „Spalovac Mrtvol“ beweist aber auch eintönige Riffs wie in „Blutige Seide“, die so vor sich hin plätschern oder Songs, die sich ins Endlose ziehen („Attraverso Sette Porte All’Inferno“).

Josto Feratu und Scarlettina Bolétt haben eine Wundertüte mit vielen abwechslungsreichen Tracks auf den Markt geworfen, die sicherlich für Kritik sorgen wird. Positive als auch negative, denn Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Erwartet das Unerwartete!

08.05.2020
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