Hexenbrett - Intermezzo dei quattro coltelli nudi (EP)

Review

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Die Österreicher HEXENBRETT sind nach ihrem Erstling „Zweite Beschwörung: Ein Kind zu töten“ aus letztem Jahr mit einer kleinen EP, erscheinend über Dying Victims, zurück. Das erste Album konnte Kollegin Rüster trotz Genre-Gulasch schon nachhaltig begeistern. Auch die neue EP „Intermezzo dei quattro coltelli nudi“ dürfte für alle, die auf etwas anachronistischen und kauzigen Metal abfahren, wieder einmal ein gutes Fundstück werden.

HEXENBRETT bleiben extrem eigen und unvorhersehbar

Allein das Cover und die Pulp-Vibes die von Texten, Musik und optischer Gestaltung ausgehen, versetzen in den nächstbesten Spaghetti-Western… nur hier dann halt in musikalischer Hinsicht. Produktion ist authentisch fischzappelnd roh in den 80ern stecken geblieben, stört aber nicht sonderlich, denn trotzdem ist ordentlich Druck, Spiel- und Experimentierfreude zu vernehmen. Schon Einsteiger „Die Teuflischen Von Acapulco / SatanSangre“ steigt überaus stürmisch, aber durch nette Zusätze wie sehr im Hintergrund bleibende Synthies, aber auch Midtempo-Passagen und Cleanvocals abwechslungsreich ein und bietet sogar noch mit Akustikgitarre und Trompete kurz vor Schluss gewisses mexikanisches Flair feil.

„Intermezzo dei quattro coltelli nudi“ spielt den Pulp-Stiefel voll aus

„Return Of The Fly“ kommt fast noch old-schooliger daher als das Original der MISFITS, während „Joie De Mort“ ein extrem weirdes Zwischenstück ist, was komplett unmetallisch bis auf ein kleines Solo daherkommt, mit Gruselschauer-Gekrächze, -Gesinge, exotisch anmutenden Percussions und Synthies stilistisch so was von durcheinander gewürfelt ist, dass es nicht funktionieren dürfte, aber trotzdem tut es das irgendwie. „Sadist“ macht seinem Namen zwischen fies kriechenden Riffs und flotteren Passagen alle Ehre.

Zwischen an klassischem Thrash oder Heavy Metal ausgerichteten Parts gibt es auch durchaus schwarzmetallisch angehauchte Passagen, die allerdings noch eher auf dem Gebiet von MERCYFUL FATE und VENOM bleiben anstatt DARKTHRONE und MAYHEM zu huldigen.

HEXENBRETT bleiben Eingeweihten und Weirdos vorbehalten

Weiteres Koriosum: Das Hauptduo Josto Feratu und Scarlettina Bolétte hat die Songs zwar geschrieben, eingespielt und auch gesungen hat diese EP allerdings die Live-Mannschaft von HEXENBRETT. Kurzum: Fans von anachronistischen, aber authentischen und abwechslunsgreichem Metal machen auch mit dem neuesten Material der Österreicher wenig verkehrt. Ein wahrlich lohnenswertes Intermezzo für die „Suchenden“, denn auch mit der neuesten Veröffentlichung werden HEXENBRETT wahrlich nur bei wenigen Leuten zünden. Dafür dann aber wahrscheinlich umso mehr.

15.10.2021

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