Hexadar - Hexadar

Review

Galerie mit 20 Bildern: Hexadar - Rock unter den Eichen 2022

Ich weiß, eigentlich tue ich HEXADAR Unrecht – aber deren Debut „Hexadar“ ist ein weiteres (und für dieses Jahr wahrscheinlich das letzte) Beispiel, an dem ich einen meiner größten Wünsche für das kommende Jahr als Rezensent illustrieren kann: Liebe (Nachwuchs-)Bands, bitte geht in Zukunft sicher, dass ihr sowohl eure Instrumente als auch eure Songs so weit beherrscht, dass es für eine Veröffentlichung reicht. Ich weiß, euch (HEXADAR) gibt es erst seit gut zwei Jahren – aber untightes Schlagzeug und verstimmte Gitarren (beides habe ich ehrlich gesagt schon schlimmer gehört…) sind einfach Dinge, die den Hörgenuss eures Pagan Metal empfindlich einschränken.

Nicht, dass man viel verpasst hätte, das muss ich leider dazu sagen. Die Besetzung des Sechser gibt schon gute Hinweise auf die grobe Richtung: Zwei Mal Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang (so weit, so gewöhnilch) – und Akkordeon. Richtig: Der hier und da (technisch) angeschwärzte Metal schlägt in die Kerbe anderer heidnischer Bands und ist entsprechend atmosphärisch eher… nun, seicht. Es ist bezeichnend, dass ich die Songs „Winternacht“ und „Whiskey & Rum“ nicht aufgrund ihrer Atmosphäre unterscheiden kann.

Was HEXADAR einen gewissen Exoten-Bonus verleiht, ist nicht das Akkordeon allein, sondern vielmehr die Tatsache, dass die beiden Gitarristen erst zur Band stießen, als der Rest sich bereits dazu entschlossen hatte, gemeinsam zu musizieren. Und tatsächlich: Das Akkordeon ist omnipräsent (was soll man auch machen, wenn man kein weiteres Melodie gebendes Instrument hat?), ersetzt in gewisser Weise das von anderen Bands dieser Zunft bekannte Keyboard-Gedudel und klingt in meinen Ohren eher wie eine dritte Gitarrenstimme. Mit anderen Worten: Das Potential ihrer Besonderheit reizen HEXADAR bei Weitem nicht aus.

Das ist schade, denn auch sonst hat „Hexadar“ nicht viel zu bieten: Standard-Riffs, die sich in einem sehr engen Aktionsradius aufhalten, deutsche Texte, die die Grenze zur Peinlichkeit mehr als einmal überschreiten, ein bisschen Gegröle, Akustikgitarren, Wind-Samples… alles Dinge, die (leider) viel zu viele Bands dieser Zunft in ähnlicher Qualität liefern. Mein Tipp an die Norddeutschen: Seht zu, dass ihr dem Akkordeon (das technisch übrigens einwandfrei ist!) ein wenig mehr Wirkung verschafft (und wenn’s dadurch ist, dass die Anteile reduziert werden) und euch sowohl atmosphärisch als auch technisch vom Pagan Metal-Einheitsbrei abhebt.

21.12.2011

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