„P.H.A.T. Ex“? Die fette Ex-Freundin? Oder doch eher ein Wortspiel bezogen auf „fat eggs“, die dicken Eier, die man hat, weil die Ex eben so fett war? Vielleicht ist der Titel dieser EP aber auch auf den weltbekannten Paketservice FedEx gemünzt. Fragen über Fragen?! Anyway, fest steht jedenfalls, dass der zweite Output der Rhein-Main-Areaner HESI HONK ein Sofortzustelldienst für eins auf die Fresse geworden ist. Habe ich auf dem selbstbetitelten Vorgänger noch bemängelt, dass sich zu viel Gescratche und Gerappe in ihrem Mix aus Hard-/Metalcore und New Metal befindet, so hat mein Gemecker offensichtlich Gehör gefunden, denn ebendiese Einflüsse sind auf „The P.H.A.T. Ex EP!!!“ auf ein angenehmes Maß herunter geschraubt worden. Aus diesem Grunde ballern Tracks wie der Opener „H.T.M.L.“ (startet übrigens mit einem coolen Beverly Hills Cop-Soundtrack-artigen Intro), „Prick“ oder „See Me Now?!“ dem geneigten Hörer ordentlich einen vor den Latz. Dabei scheuen sich die Hasis … ähem … Hesis nie, auch mal freaky-melodische Gitarrenläufe einzubauen („H.T.M.L.“, „Pothead“), die das nachfolgende Riff nur noch mehr knallen lassen und so verstärkt dafür sorgen, dass Brutalo-Shouter Fabian seinen für den hiphoppigen Gesang zuständigen Kollegen Markus im Verlauf der Platte in Grund und Boden brüllt. Dass man songwriterisch in den letzten Jahren gereift ist, zeigt überdies ein Song wie „Afrika kämpft“, der extrem abwechslungsreich daherkommt und von besinnlichen Anfangstakten über relaxte Zwischenparts bis hin zu aggressivem Riffing alles zu bieten hat. Klingt ein wenig wie P.O.D. auf heftig. Allerdings haben es HESI HONK nicht geschafft, ihr zweites Manko abzustellen: die schwache Produktion. Eher im Gegenteil, der Sound auf dem Vorgänger war zwar kantiger und undifferenzierter, aber die Klampfen hatten mehr Durchschlagskraft. Jetzt klingt alles sauberer, aber ihre eigentliche Power können die sechs Saiten nicht mehr so oft entfalten. Als Negativbeispiel ist „Runnin'“ zu nennen. Hier bleibt weiterhin in Zukunft auf Besserung zu hoffen. Ansonsten: Scheißegal, ob eure Ex nun fett war und ihr deswegen „fat eggs“ habt, schädlich ist „The P.H.A.T. Ex EP!!!“ beileibe nicht. Und vielleicht wird sie euch sogar von FedEx in den Briefkasten gesteckt.
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