Vor zwei Jahren haben HERO’S FATE mit ihrer EP „Among Red Lights“ eine ganz ordentliche erste Duftmarke hinterlassen. Die folgenden zwei Jahren haben die Hamburger jetzt genutzt, um ihr erstes Full-Length-Album „Human Tides: Black Light Inception“ einzuspielen. An der Grundausrichtung hat sich wenig geändert, doch in Sachen Songwriting und Feeling hat das Quintett hörbar gearbeitet.
Zwar wird auch die Scheibe nicht zu den besten des Jahres gehören und auch zum gemütlichen Plantschen im Teich der Großen fehlt noch ein bisschen was, aber allzu viel ist das nicht mehr. HERO’S FATE setzen erneut auf melodischen Death Metal, der spürbar auf eine düstere Atmosphäre setzt und seine Vorbilder nach wie vor in älteren DARK TRANQUILLITY Werken oder mit Abstrichen auch INSOMNIUM findet. Allerdings entfernen sich die Herren immer weiter davon und konzentrieren sich auf ein eigenes Gerüst aus träumerischen bis melancholischen Melodien, schrillen Leads und kraftvollen Growls, das immer stabiler wirkt. Leider fehlt es „Human Tides: Black Light Inception“ an durchgehend vereinnehmenden Songs, sodass das Album etwas langatmig wirkt. Dagegen stellen sich aber richtig gute Songs, wie das agile und gleichzeitig verspielte „Drowning In Sorrow“ oder das kraftvolle, zeitweise stampfende „Surrogate Of A New World“, die als gute Argumente für HERO’S FATE gelten.
So bleibt es nach wie vor bei dem Eindruck einer mit viel Potential ausgestatteten Band, die den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gegangen ist. Für volle Überzeugungskraft fehlt noch die durchgehend hohe Qualität, wobei kein wirklicher Ausfall zu verzeichnen ist, nur eben ein paar Längen. In jedem Fall sind HERO’S FATE aber dabei, ihre Stärken immer weiter auszuspielen, da stehen neben den sehr variablen Gitarren auch die wirklich starken Growls von Frontmann Jan Fellberg, die Eindruck machen. „Human Tides: Black Light Inception“ ist ein vielversprechendes Debütalbum einer jungen Formation, bei der man zukünftige Großtaten erwarten kann, zumindest wenn sie die Qualität weiter so steigern. Das heißt aber nicht, dass das Album hier überhört werden sollte, nur geht eben doch noch ein bisschen mehr. Für Freunde melancholischen Melodic Death Metals, fernab jeder Modern-Metal-Anbiederung sollte aber auch jetzt schon eine Empfehlung ausgesprochen werden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!