Einen ersten Gehversuch im christlichen HardRock-Bereich wagen die Schweden HERO mit ihrem Debütalbum „Bless This Nation“. Zehn kurze Tracks vereinen jede Menge Retro-Feeling mit modernen Ansätzen, die allerdings nur selten so offen zutage treten wie bei den markanten Electro-Beats in „Battery“. Mit dem groovigen Midtempo-Stampfer „All On Fire“ setzt das Album einen starken Akzent, danach ist jedoch ein kontinuierlicher Spannungsabfall zu verzeichnen. Auch die leicht quäkende Stimme von Frontmann und Gitarrist Michael Hero (hoffentlich ist das nur ein schlechter Künstlername…) dürfte nicht jedermans Sache sein. Da trifft es sich gut, dass er bei „Heart Of Gold“ Unterstützung durch eine wohltönende Frauenstimme erhält, in deren Gesang sich gegen Ende jedoch der ein oder andere schiefe Ton einschleicht. Insgesamt plätschern die Kompositionen wenig spektakulär durch die Gehörgänge und hinterlassen am Ende keinen allzu tiefen Eindruck. Die Produktion wirkt zu weich und lässt die Gitarren zu oft im Hintergrund verschwimmen, während dem Drumsound der rechte Druck fehlt. Dass die Texte mit ihrer christlichen Botschaft nicht nur inhaltlich stark polarisieren dürften, sondern auch einiger stilistischer Verbesserungen bedurft hätten, mindert die Motivation zum erneuten Druck auf die „Play“-Taste nach dem ersten Hördurchgang bereits erheblich. Die salbungsvollen Sprechpassagen, die bei einigen Stücken als Intro fungieren, wirken zusätzlich nervtötend. So bleibt den vier HEROen wohl nur ein längerer Aufenthalt im Probenraum, wenn sie sich mit einem Nachfolgealbum für höhere Weihen empfehlen wollen.
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