Die im Jahr 1998 gegründeten HERMANO wurden in der Vergangenheit gerne in die Stoner-Rock-Ecker verbannt. Nun, eigentlich fühlt sich der Musikstil dort auch ganz wohl, obwohl mittlerweile eher der Stempel Rock passen würde.

Tja, und das Manko von HERMANO ist einfach, dass sie sehr viele gute Ansätze und auch gute Songs auf „…Into The Exam Room“ kreierten. Aber, wie das im Leben so oft der Fall ist, gibt es auch weniger gute Seiten.

Zwar kommt der Sound richtig mächtig aus den Boxen gesprungen und die Authentizität ist auch gegeben, aber dennoch gibt es ein paar Stücke, die einem nach mehrmaligen Hören einfach nur auf die Nerven gehen. „Exam Room“ ist solch ein Stück, bei dem Sänger John Garcia einfach nur wehleidig und weinerlich klingt (zudem war der gute Mann auch mal bei den geilen KYUSS am Mikro!!!), „Dark Horse“ geht in die gleiche Richtung. Zwar kommen hier die Südstaaten Riffs eigentlich richtig geil rüber, aber der Gesang macht dann alles wieder kaputt, zumindest im Refrain. Sinnlos ist auch „Letters From Madrid“, welches wohl die Spielzeit verlängern sollte.

Aber die Platte hat natürlich auch ihre guten Seiten. Wenn dann ein Song wie „Left Side Bleeding“ anrockt, verzeiht man die kleinen Ausrutscher vorübergehend. Das Stück ist einfach nur eine Granate, schnell, dreckig und vor allem laut. Und da wären auch noch „Don´t Call Your Mama“, welches ähnlich geil anrauscht, ebenso „Adoption Boy“, „Our Desert Home“, „Hard Working Wall“ oder „Out Of Key, But In The Mood“.

Anzumerken wäre vielleicht noch, dass die Langrille ca. 30.000 Meilen umhergewandert ist um an verschiedenen Orten produziert zu werden. Diese etwas ungewöhnliche Arbeitsweise hat dem Sound auf jeden Fall den richtigen Spirit verpasst, den so sollte sich ein amtliches (Stoner) Rock-Album anhören. Cool.

Insgesamt kann man „…Into The Exam Room“ zwar nicht als schlechte Platte abhandeln, andererseits ist es den Mannen um den genannten John Garcia aber auch nicht gelungen, eine wirklich starke Platte abzuliefern. Besserer Durchschnitt ist hier wohl die beste Bezeichnung.